Kaarst Die anderen Verdächtigen

Die Terrorzelle, die in der Düsseldorfer Altstadt einen Anschlag verüben wollte, wurde offenbar komplett ausgehoben. Das erfuhr unsere Redaktion aus Ermittlerkreisen. Als mutmaßlicher Drahtzieher gilt Saleh A. Zudem wurden drei weitere Männer festgenommen.

Hamza C. gilt neben Saleh A. als einer der Drahtzieher des geplanten Anschlags. Der Syrer, der gestern 28 Jahre alt wurde, schloss sich im Frühjahr 2014 in Syrien dem IS an und erhielt dort zusammen mit A. den Auftrag, in der Düsseldorfer Altstadt ein Attentat zu verüben. Die beiden begaben sich dazu zunächst im Mai 2014 in die Türkei. Dort trennten sie sich, und C. reiste allein über Griechenland auf der Balkanroute nach Deutschland. Seit Juli 2015 hält er sich hier auf. Der Syrer, der in einem Flüchtlingsheim in Bliesdorf (Brandenburg) lebte, war offenbar für einige Monate untergetaucht. Am Mittwoch soll er zurückgekehrt sein, um sich seine Sozialleistungen auszahlen zu lassen, die er laut lokalen Medienberichten fünf Monate lang nicht abgerufen hatte. Hamza C. hatte nur eine Aufenthaltsbefugnis, sein Asylverfahren lief noch. Einen Tag später wurde er in Bliesdorf festgenommen und mit einem Hubschrauber nach Karlsruhe geflogen.

Mahood B. wurde im Januar 2016 von Saleh A. und Hamza C. überzeugt, sich dem geplanten Anschlag anzuschließen. Anders als die anderen drei gilt er als Unterstützer und nicht als Mitglied des IS. Der 25-jährige Syrer wurde in Mülheim vor der Bürgeragentur, die sich im Rathaus befindet, festgenommen. Wie Stadtsprecher Volker Wiebels sagte, wurde er von einer SEK-Einheit überwältigt, die ihn dann in das Bürgerbüro brachte und dort zu Boden drückte. "Das muss ein sehr heftiger Einsatz gewesen sein. Zum Glück war zu diesem Zeitpunkt kein Kunde dort", so der Stadtsprecher, dem seine Kollegen davon berichtet hatten. Dass B. in einer Flüchtlingsunterkunft in Mülheim gelebt haben soll, konnte der Sprecher nicht bestätigen. "Dieser Name sagt uns nichts, er ist in unseren Akten nicht verzeichnet", sagte er - man habe dies geprüft. Es sei aber nicht auszuschließen, dass er unter falschem Namen in Mülheim gelebt habe.

Abd Arahman A. K. gehört den Terrormilizen IS und Jabhat al-Nusra an. Der 31-Jährige soll bereits eine "schwere staatsgefährdende Gewalttat" in Syrien vorbereitet haben: Dort baute er Sprenggürtel und Granaten. Auch beim Düsseldorfer Anschlagsplan soll es sein Part gewesen sein, die Westen herzustellen, mit denen sich zwei Attentäter in die Luft sprengen wollten. A. K. war schon im Oktober 2014 im Auftrag des IS nach Deutschland gereist. Hier angekommen, trat der Syrer mit A. in Kontakt. A.K. fassten die Einsatzkräfte in Leimen (Baden-Württemberg). leb

(RP)
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