M. Lieberberg "Die Entscheidung, das Festival zu stoppen, war falsch"

War es richtig, "Rock am Ring" vorzeitig zu beenden?

War es richtig, "Rock am Ring" vorzeitig zu beenden?

marek Lieberberg Für mich und meine Mitarbeiter ist immer oberste Maxime, dass die Fans Spaß haben und dabei sicher sind. Die Entscheidung der Verbandsgemeinde Mendig, die sich stark an der Empfehlung der Polizei orientiert hat, trage ich aber nicht mit. Die Entscheidung ist falsch. Wir haben in hitzigen Diskussionen mehrfach darauf hingewiesen, dass eine Absage zu größeren Problemen führen wird. Die Räumung des Geländes und der Zeltplätze birgt nicht weniger Risiko für die Besucher. Es hat eher an Fahnenflucht erinnert, als sich die Fans ihre Wege über die Felder bahnten und ihr Hab und Gut zurückließen. Das Ganze ist nicht gerade eine Sternstunde der verantwortlichen Behörden. Die Absage ist die schlechtest mögliche Entscheidung - das habe ich immer wieder betont.

Wie hätte das Festival denn Ihrer Meinung nah weitergehen sollen?

Lieberberg Für Sonntag waren zwischen 14 und 17 Uhr Gewitter angesagt. Wir hätten die Besucher bei einer konkreten Gefährdung auffordern können, sich in die Autos zu setzen, und das Programm fortgesetzt, wenn die Gefahr vorüber ist. Also gegen 17/18 Uhr. Das wäre richtig gewesen. Und das haben wir in den kontroversen Gesprächen immer wieder gesagt. Wir haben auf unsere jahrzehntelange Erfahrung verwiesen. Die Behördenvertreter haben sich nicht darauf eingelassen und stoisch auf ihre Sichtweise verwiesen.

Werden Sie aus dieser Behördenentscheidung Konsequenzen ziehen? Wo wird Rock am Ring 2017 stattfinden?

Lieberberg Das ist eine berechtigte Frage, mehr will ich dazu jetzt noch nicht sagen. Außer: The show will & must go on. So viel ist sicher.

TOBIAS DUPKE FÜHRTE DAS GESPRÄCH. LANGFASSUNG: RP-ONLINE.DE

(RP)
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