Duisburg Die Ohnmacht der Angehörigen

Die zähen Ermittlungen der Staatsanwaltschaft haben sie mürbe gemacht. Die meisten Angehörigen der 21 Toten der Loveparade-Katastrophe sind enttäuscht von der Justiz. Als die Duisburger Ermittlungsbehörde nach dreieinhalb Jahren im Februar in einer eigens dafür angemieteten Stadthalle Anklage erhob, durften die Hinterbliebenen nicht dabei sein. Sicherheitspersonal an der Tür versperrte ihnen den Zugang.

Besonders aber ärgert sie, dass Veranstalter Rainer Schaller und der ehemalige Oberbürgermeister Adolf Sauerland (CDU) im möglichen Strafprozess nicht auf der Anklagebank sitzen werden. Darum setzen sie ihre ganzen Hoffungen auf eine Zivilklage, die die Bochumer Anwältin Bärbel Schönhof einreichen will. Unter anderem plant sie, neben weiteren Personen auch Schaller anzuklagen - wegen Verletzung seiner Aufsichtspflicht.

Heute Abend treffen sich Betroffene auf Einladung des Vereins "LoPa 2010" anlässlich des anstehenden vierten Jahrestages der Tragödie in Duisburg. Dann wollen sie gemeinsam darüber sprechen, wie der Tagesablauf gestaltet werden könnte.

(csh)
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