Düsseldorf Digitale Szene diskutiert bei der RP

Düsseldorf · Rund 200 Besucher trafen sich beim zweiten Barcamp Düsseldorf.

Als Kanzlerin Angela Merkel (CDU) das Internet vor einem Jahr anlässlich des Besuches von US-Präsident Barack Obama als Neuland bezeichnete, stieß dies der Generation Internet auf. Für einige gehört das Internet mittlerweile seit 18 Jahren zum Alltag. Wer hat die Deutungshoheit darüber, was "Neuland" ist? Darüber ist in Düsseldorf diskutiert worden.

Rund 200 Vertreter der rheinischen Digital-Szene haben sich zum zweiten Barcamp Düsseldorf getroffen, um sich mit der Digitalisierung in Beruf und Alltag auseinanderzusetzen. Bei rund 70 Veranstaltungen ist über Trends, aber auch über Probleme der digitalen Welt diskutiert worden. Das Besondere an einem Barcamp: Das Programm steht vorher nicht fest. Ein Barcamp wird deswegen auch als Un-Konferenz bezeichnet. Morgens kann jeder Teilnehmer einen Programmpunkt für den Tag vorschlagen. Je nach Interesse des Publikums wird ein passender Raum zugeteilt. In kürzester Zeit entsteht ein attraktives Programm, welches von den Menschen vor Ort geprägt wird.

"Obwohl Düsseldorf das Image einer Werberstadt hat, drehten sich nur wenige Themen um digitales Marketing", fasste Organisator und Barcamp-Experte Stefan Evertz die Unterschiede zu anderen Un-Konferenzen zusammen. "In Düsseldorf lag der Schwerpunkt wie im vorigen Jahr auf digitalen Trends." Über den Sommer hätten sich viele Themen ergeben: Wie kann WhatsApp von Unternehmen oder Medien genutzt werden? Mit welchen Werkzeugen lassen sich soziale Netzwerke professionell betreuen? Wie können Daten geschützt werden?

Aber auch gesellschaftliche Probleme wurden erörtert. So müsse etwa gelernt werden, wie im Todesfall mit digitalen Daten oder Profilen in sozialen Netzwerken umgegangen werde. Rechtsanwältin Astrid Christofori riet ihren Zuhörern, im Testament zu regeln, was mit den Daten nach dem Tod passiert. "Im Todesfall kann es sein, dass der nichtverheiratete Partner keinen Zugriff auf gemeinsame Fotos bekommt. Die Rechte landen bei den Eltern, die unter Umständen gar nichts damit anfangen können", so Christofori. Derartige Probleme seien in der Tat noch Neuland.

Das Barcamp hat wieder auf Einladung von RP online bei der Rheinischen Post stattgefunden. Stimmen sind heute zwischen 18 Uhr und 20 Uhr auf http://antenneduesseldorf.de/webstream/ zu hören.

(RP)
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