Duisburg/Düsseldorf Duisburg muss neue Flüchtlingsquartiere organisieren

Duisburg/Düsseldorf · Im Kampf gegen illegal über die Grenzen einreisende Flüchtlinge fehlt es der Bundespolizei offenbar an Personal. Thomas Mischke, Vorsitzender des Bundes Deutscher Kriminalbeamter (BKA) und zuständig für den Bereich Bundespolizei, klagt, dass die Beamten längst ihre Leistungsgrenze überschritten hätten. "Den Flüchtlingsströmen hätte man kaum mehr entgegenzusetzen als eine temporäre Reiseunterbrechung", kritisierte Mischke. Die Grenzkontrollen könnten angesichts fehlender Reserven bald nur noch unter Vernachlässigung anderer Aufgaben geleistet werden. Die Bundespolizei greift täglich bis zu 100 illegale Einreisende auf. Viele werden von Schleusern in Autos und Zügen ins Land gebracht.

Unterdessen werden in die umstrittene Zeltstadt in Duisburg vorerst keine Flüchtlinge einziehen. Das teilte die für die Zuweisung der Asylbewerber zuständige Bezirksregierung Arnsberg mit. "Wir wollen nicht, dass dort Menschen untergebracht werden", sagte ein Sprecher der Bezirksregierung. "Trotzdem wird es weitere Zuweisungen nach Duisburg geben." Zuvor hatte der Flüchtlingsrat die Unterbringung als unmenschlich bezeichnet. Nun muss die Stadt Duisburg schnell Ersatz finden. "Wir wissen um die besonderen Probleme der Stadt und wollen bei der Quartiersuche helfen", versicherte der Sprecher. In Willich hingegen könnten Flüchtlinge in einem ehemaligen Hospital unterkommen. "Wir prüfen die Möglichkeit", sagt der Behördensprecher. Entschieden sei noch nichts. "Wir suchen landesweit nach Unterkünften." Zeitgleich wächst die Bereitschaft der Bürger, Flüchtlinge aus Syrien privat aufzunehmen. Innenminister Ralf Jäger (SPD) erklärte, dass sich bisher 31 500 Menschen gemeldet hätten, die Kosten für die Aufnahme der Bürgerkriegsflüchtlinge zu tragen.

(RP)
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