Duisburg Duisburger protestieren gegen Flüchtlingsheim

Duisburg · Die Stadt Duisburg will im Stadtteil Neuenkamp ein leerstehendes Schulgebäude umbauen, um dort im kommenden Jahr Asylbewerber unterzubringen. Anwohner verteilten gestern dagegen Flugblätter mit Äußerungen, wie sie auch Rechtspopulisten beim Thema Asylanten von sich geben, und kündigten ihren weiteren Protest gegen den Umbau der Schule an. Die Anwohner hatten sich offenbar spontan mobilisiert, nachdem sie von den Plänen erfahren hatten.

In Duisburg leben derzeit rund 2000 Asylsuchende, zur Hälfte in 300 beschlagnahmten Wohnungen. Die Stadt hat daneben zwei neue Übergangsheime in Betrieb genommen, baut derzeit an zwei weiteren, die in wenigen Monaten bezogen werden können, nutzt noch bis Ende des Jahres eine ehemalige Jugendherberge und plant neben Neuenkamp auch im Stadtteil Rheinhausen eine neue Unterkunft. Derzeit hat sie rein rechnerisch gerade noch 70 freie Plätze für Asylsuchende. Duisburgs Sozialdezernent Spaniel forderte gestern, nicht nur kurzfristig, sondern in Dekaden zu planen. Wer aufmerksam verfolge, was in der Welt derzeit passiert, könne den Eindruck gewinnen, "dass wir gerade am Anfang einer neuen Völkerwanderung stehen". Er war im vorigen Jahr in die Kritik geraten, weil er Asylbewerber in Zelten unterbringen wollte.

(RP)
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