Erstes Fest als Eltern - ohne Eltern

Auch als Julia Doppelfeld schon mit ihrem Mann Michael in Duisburg zusammen wohnte, haben die beiden Heiligabend immer getrennt gefeiert. "Wir waren jeder bei unserer Familie und haben uns dann spät am Abend wieder in unserer Wohnung getroffen", sagt die 44-Jährige. Dann kam aber 2006 Sohn Leander auf die Welt, und die Antwort auf die Frage "Wo feiern wir?" wurde noch komplizierter. Für beide Großeltern-Paare war Leander der erste Enkel, alle hätten die Doppelfelds gerne bei sich gehabt, und um eventuellen Eifersüchteleien aus dem Weg zu gehen, entschied das Paar: Wir bleiben an Heiligabend zu Hause - zu dritt. "Unsere Familien waren schon etwas traurig, zeigten aber Verständnis. Denn es war auch klar, dass wir bald in einem Haus wohnen würden, und so haben wir alle fürs nächste Jahr direkt schon eingeladen", sagt Julia Doppelfeld. Der erste Heiligabend als Eltern und ohne die Eltern war schon etwas seltsam, aber entspannt. "Wir hatten ein Mini-Bäumchen in unserer Mini-Wohnung, wir haben nichts Besonderes gekocht, sondern haben es uns zu dritt gemütlich gemacht."

2007 gab es dann das erste Fest im eigenen Haus mit der ganzen Familie. Die Runde wurde immer größer: 2008 war auch der zweite Sohn Bela schon dabei. "Das war dann doch ganz schön anstrengend mit zwei kleinen Kindern", erinnert sich die Mutter. Bela war erst vier Monate alt, Leander zweieinhalb Jahre.

Michael und Julia Doppelfeld, beide Lehrer, haben für das Weihnachtsfest das jeweils Beste aus ihren Familientraditionen übernommen. So besteht Julia Doppelfeld darauf, dass zumindest ein Lied gesungen wird. "Wir Geschwister haben früher immer musiziert", sagt sie. Zudem klingelte zur Bescherung das Glöckchen - Rituale, die sie heute noch pflegt und zu denen auch das Lesen der Weihnachtsgeschichte gehört. Morgen rückt wieder die ganze Familie an, und jeder steuert etwas zum Weihnachtsmenü bei - alles ganz entspannt.

(RP)
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