Essen Essener Stadtfest: Elf Anzeigen wegen sexueller Belästigung

Essen · Seit mehr als 20 Jahren gibt es das Stadtfest "Essen Original" - eine derartige Häufung sexueller Übergriffe hat Dieter Groppe, der für das Festival verantwortliche Chef der Essen Marketing Gesellschaft (EMG), jedoch noch nicht erlebt. "Das hat mich sehr betroffen gemacht", sagt er. Insgesamt nahm die Polizei von Freitag bis Sonntag 41 Strafanzeigen auf, darunter elf wegen sexueller Belästigung oder Beleidigung. Sieben junge Männer wurden festgenommen, befinden sich aber wieder auf freiem Fuß. Sie stammen laut einem Polizeisprecher überwiegend aus dem nordafrikanischen und arabischen Raum.

Gestern erklärte eine 19-jährige Frau, von einem 22 Jahre alten Iraker unsittlich berührt worden zu sein. Der Mann wurde laut Polizei festgenommen, musste sich fotografieren lassen und seine Fingerabdrücke abgeben.

Noch während des Festes hatte EM-Chef Groppe in Absprache mit der Polizei am Samstag dunkle Ecken mit starken Strahlern ausleuchten lassen und zehn zusätzliche Sicherheitsleute eingesetzt. Trotzdem wurde nach dem Konzert des Soulsängers Seven eine 18-Jährige von zwei Männern bedrängt und unsittlich berührt. Zivilfahnder beobachteten die Täter und konnten sie überwältigen. Eine eigens eingerichtete Ermittlungskommission soll unter anderem klären, ob es sich bei den Vorfällen um reine Sexualdelikte oder Diebstahlsversuche handelte. Etliche Besucher gaben an, von den Tätern "angetanzt" worden zu sein. Die Polizei wertet derzeit Zeugenhinweise aus.

Welche Konsequenzen aus den Vorfällen zu ziehen sind, weiß Groppe noch nicht. "Wir müssen das erst analysieren", sagt er. "Aber selbst bei guter Vorbereitung ist so etwas schwer zu verhindern."

(jis)
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