Eva Böttcher stirbt 83-jährig

"Ewig jung ist nur die Phantasie" – mit dem gefeierten Balladen-Abend an der Seite ihres Mannes Wolfgang Reinbacher nahm Eva Böttcher 2004 sehr bewusst und endgültig Abschied von der Bühne. Seit 1956 hatte sie dem Düsseldorfer Theater angehört. Sie blieb ihm verbunden bis zuletzt.

Guter Gesundheit war sie noch am 4. Dezember Gast bei der Wiedereröffnung des Großen Hauses. Dann erlitt sie einen Herzinfarkt. Zehn Tage musste Wolfgang Reinbacher um seine Frau bangen. "Mir blieb gar nichts anderes übrig, als mich auf Evas Tod vorzubereiten", sagt er. Am Tag vor Heiligabend starb die Schauspielerin mit 83 Jahren.

Ihr Mann war bei ihr: "Bei ihrem letzten Atemzug hielt ich sie in meinen Armen." Es fügte sich, dass die Trauerfeier für Eva Böttcher auf ihren 56. Hochzeitstag fällt. Am 30. Dezember werden sich ihre Freunde auf dem Nordfriedhof von ihr verabschieden.

Eva Böttcher hat ein überaus reiches Theaterleben geführt: Gleich ihr erstes Engagement führte die Elevin zu Gustaf Gründgens ans Hamburger Schauspielhaus. Ein Jahr später wechselte sie nach Düsseldorf zu Karl-Heinz Stroux. Eine fruchtbare Zeit, geprägt durch die Uraufführungen der Ionesco-Dramen. Bei allen wirkte sie mit. Herausragende Inszenierungen waren auch "Die Physiker" und "Die Ratten".

1960 kam Wolfgang Reinbacher ins Ensemble. "Wir spürten sofort, dass wir zusammen gehörten", sagt er. Das letzte gemeinsame Theaterstück ist ihm unvergessen – "September" von Woody Allen. Darin tanzte er mit seiner Eva zu Elvis Presleys "Love Me Tender". Bei einer Matinée im Januar wird das Schauspielhaus Eva Böttchers Wirken in Düsseldorf würdigen.

(RP)
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