Elf Sanierungsprojekte in Nordrhein-Westfalen Extra-Millionen vom Bund für Brücken in NRW

Berlin · In Nordrhein-Westfalen sollen mindestens elf Brücken mit Hilfe des Bundes erneuert werden.

So laufen die Lkw-Kontrollen auf der A1-Rheinbrücke
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Für das Instandsetzen maroder Brücken in Deutschland gibt der Bund bis 2017 zusätzlich eine Milliarde Euro. Davon sollen mindestens elf Sanierungsprojekte in NRW profitieren, wie aus einer Aufstellung des Bundesverkehrsministeriums hervorgeht, die unserer Redaktion vorliegt. Bundesweit stehen insgesamt 54 Maßnahmen auf der Liste.

Deutschlandweit gibt es derzeit 39.000 Brücken auf Autobahnen und Bundesstraßen. Tausende Brücken davon sind sanierungsbedürftig. Ein großer Teil von ihnen ist 40 Jahre und älter. Die Schäden an den Bauwerken sind teils so dramatisch, dass sie für den Schwerlastverkehr schon gesperrt werden mussten, wie etwa die Rheinbrücke Leverkusen an der A1.

Reaktionen zum maroden Autobahnkreuz Leverkusen
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Die Rheinbrücke gehört zu den elf Sanierungsprojekten, die von der Zusatz-Milliarde profitieren sollen. Insgesamt werden rund 250 Millionen Euro nach NRW fließen. Bislang sind in die Aufstellung des Verkehrsministeriums rund 152 Millionen Euro eingestellt. Im Laufe der nächsten Jahre sollen weitere Sanierungsfälle auf die Liste kommen.

"Wir dürfen unsere Straßen nicht verkommen lassen. Daher setzen wir bei den Verkehrsinvestitionen neue Prioritäten. Erhalt geht vor Neu- und Ausbau", sagte der stellvertretende Vorsitzende der SPD-Fraktion, Sören Bartol, unserer Redaktion. Sein Ziel sei es, "dass in Zukunft Unternehmen ihre Waren nicht mehr aufgrund von bröckelnden Brücken im Zickzack durch Deutschland fahren müssen".

Die Bundesländer profitieren in unterschiedlichem Ausmaß von der Sanierungs-Milliarde aus Berlin. Die meisten und die teuersten Projekte liegen in Hessen, allein 15. Auch Bayern wird mit Sanierungshilfen für zehn Brücken ordentlich profitieren. Die Länder, die viel Geld für die Instandsetzung ihrer maroden Brücken einstreichen, erhalten weniger Finanzmittel für Neubauten.

In Nordrhein-Westfalen sind die Brücken allerdings so marode, dass von den elf Sanierungsfällen neun gleich völlig neu entstehen müssen. "Ersatzneubau" heißt das in der Fachsprache und trifft beispielsweise auf die Rheinbrücke Leverkusen (A1) zu, die Rheinbrücke Duisburg-Neuenkamp (A40), die Brücke "Industriebahn und Wirtschaftsweg" bei Dormagen an der A57 sowie die Brückenzüge der A59 Meiderich, Gartsträuch und Berliner Brücke.

Mit der zusätzlichen Milliarde für die Brückensanierung werden die grundsätzlichen Probleme der Infrastruktur noch nicht gelöst. Im Koalitionsvertrag hatten sich Union und SPD darauf geeinigt, bis 2017 rund fünf Milliarden Euro zusätzlich in die Infrastruktur zu stecken. Nach Schätzungen von Experten wäre diese Summe aber jährlich notwendig, um das Straßennetz an die steigenden Anforderungen anzupassen. Die geplante Pkw-Maut wird höchstens 600 Millionen Euro jährlich zusätzlich einbringen.

(qua)
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