Individuelle Förderung Was Privatschulen bieten

In Deutschland gibt es aus langer Tradition heraus eine Vielzahl an Schulen in freier Trägerschaft. Sie bieten kleinere Klassen, individuelle Förderung und besondere Schwerpunkte.

 Auf einzelne Schüler ganz gezielt eingehen — das können Privatschulen wie Schloss Varenholz bieten.

Auf einzelne Schüler ganz gezielt eingehen — das können Privatschulen wie Schloss Varenholz bieten.

Foto: Schloss Varenholz

Schüler haben verschiedene Anlagen, Neigungen oder Berufswünsche, und je differenzierter eine Schule auf die Bedürfnisse des Einzelnen eingehen kann, umso größer ist die Chance auf einen guten Bildungserfolg. Neben den staatlichen Schulen gibt es eine Vielzahl an allgemeinbildenden Privatschulen, die mit bestimmten Schwerpunkten die Schüler gezielt fördern, zum Beispiel im musischen oder fremdsprachlichen Bereich. Diese Ersatzschulen orientieren sich an den staatlichen Lehrplänen, gehen in ihrem Unterrichtsangebot jedoch häufig darüber hinaus. Hier spielen auch außerschulische Projekte, soziales Engagement und ein gutes Miteinander eine wichtige Rolle.

Neben den Ersatzschulen, die mit ihren Bildungs- und Erziehungszielen im Wesentlichen den Bildungsgängen und Abschlüssen der öffentlichen Schulen entsprechen, gibt es auch sogenannte Ergänzungsschulen. Diese bieten Schulformen und Unterrichtsinhalte an, die das staatliche Schulsystem in der Form nicht kennt. Somit können Schüler hier in der Regel keinen staatlichen Abschluss erwerben.

Bundesweit gab es im Schuljahr 2014/2015 nach Angaben des Statistischen Bundesamtes 5770 Privatschulen. Davon zählten 3575 zu den allgemeinbildenden Schulen, die übrigen zu den beruflichen Schulen. In Nordrhein-Westfalen sind die Nachfrage und das Angebot an konfessionell, weltanschaulich oder durch besondere Konzepte geprägte Privatschulen besonders groß.

Während die Zahl der Schüler an Ersatzschulen in den vergangenen Jahren stieg, merken die staatlichen Schulen den demografischen Wandel. "Bilingualer Unterricht, modern ausgestattete Schulen, besondere pädagogische und inhaltliche Konzepte werden von Eltern immer mehr nachgefragt", erklärt Eva Lingen, Geschäftsführerin des Verbands Deutscher Privatschulen in Nordrhein-Westfalen. Derzeit besuchen 8,3 Prozent der Schüler in NRW eine Privatschule.

Privatschulen werben mit kleineren Lerngruppen und individueller Förderung, wie die Bergische Ganztagsschule in Solingen. Sie führt zum Mittleren Schulabschluss. Auch die HEBO-Privatschule in Mönchengladbach setzt auf kleine Klassen mit maximal 15 Schülern und garantiert ein Lernen in stressfreier Umgebung. Das Lehrkräfte/Schüler-Verhältnis von eins zu vier gewährleistet die Förderung des Einzelnen.

 Kleine Klassen sind ein großer Vorteil von freien Trägern, so auch bei der Freien Privatschule NRW.

Kleine Klassen sind ein großer Vorteil von freien Trägern, so auch bei der Freien Privatschule NRW.

Foto: Freie Privatschule NRW

Viele Privatschulen haben darüber hinaus einen konfessionell geprägten Hintergrund wie die Freie Christliche Gesamtschule und das Freie Christliche Gymnasium in Düsseldorf. Neben dem christlichen Profil wird Wert auf die Ausbildung eines guten Sozialverhaltens gelegt. Auch das Erzbistum Köln ist Träger verschiedener Privatschulen wie dem St.-Ursula Gymnasium in Düsseldorf oder der Theresienschule in Hilden. Die evangelische Kirche im Rheinland ist etwa Träger des Theodor-Fliedner-Gymnasiums in Düsseldorf oder der Evangelischen Gesamtschule in Hilden.

Einen Schwerpunkt auf Sprachbildung in jungen Jahren legt die Sternenschule in Duisburg. Gelehrt wird nach der Immersionsmethode, das bedeutet, dass die zu lernende Sprache konsequent neben der Erstsprache als Alltagssprache verwendet wird. So werden 60 Prozent des Unterrichts an der bilingualen Ganztagsgrundschule in englischer Sprache abgehalten.

(RP)
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