Spannend schräg Vorlesung mal anders

An den meisten Hochschulen müssen Studenten auch eine bestimmte Anzahl von Kursen besuchen, die rein gar nichts mit ihrem Studienfach zu tun haben – über das "Studium Generale" oder "Studium Universale". Das Ziel: den Horizont erweitern. Laura Ihme hat die außergewöhnlichsten Kurse der Universität zu Köln und der Heinrich-Heine-Uni in Düsseldorf zusammengestellt.

An den meisten Hochschulen müssen Studenten auch eine bestimmte Anzahl von Kursen besuchen, die rein gar nichts mit ihrem Studienfach zu tun haben — über das "Studium Generale" oder "Studium Universale". Das Ziel: den Horizont erweitern. Laura Ihme hat die außergewöhnlichsten Kurse der Universität zu Köln und der Heinrich-Heine-Uni in Düsseldorf zusammengestellt.

Düsseldorf

Punkt, Punkt, Komma, Strich ... Porträtmalerei Wer noch nie malen konnte und überzeugt ist, es auch niemals lernen zu können, kann es noch mal in diesem Wochenend-Seminar an der Heine-Uni darauf ankommen lassen. An fünf Terminen treffen sich die Teilnehmer, um mehr über Porträtmalerei zu lernen, lassen sich dabei von anderen Künstlern inspirieren und besuchen sogar eine Ausstellung im K20-Museum.

Forensische Toxikologie - Der besondere Fall Ein Angebot der Medizinischen Fakultät. Wer gerne Krimis liest oder Fan sämtlicher CSI-Formate ist, sollte vorbeischauen. Offenbar kann man in dieser Vorlesung mal wirkliche forensische Arbeit kennenlernen. Zwar wird man als Mathe- oder Geschichtsstudent dabei nicht wirklich selbst zum Forensiker, kann aber beim nächsten DVD-Abend mit Angeberwissen glänzen.

Management für Nicht-Ökonomen Ein Managementkurs für Mediziner, Juristen, Natur- und Geisteswissenschaftler, sprich all jene, die noch gar keine Ahnung von Wirtschaft und Management haben. In dieser Vorlesung klärt die Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät zumindest über die Grundlagen der Ökonomie auf. Nützlich für alle, die mal irgendwas managen oder gar eine Firma gründen wollen. Man weiß ja schließlich nie.

Fischparasiten: Pathogenität und Kontrolle Ob jemand anderes als ein Biologiestudent jemals das, was in diesem Seminar gelehrt wird braucht, ist fraglich. Fischparasiten haben mit der Lebenswirklichkeit von Geisteswissenschaftlern oder Juristen nämlich nicht wirklich etwas zu tun. Aber vielleicht kann es gerade, weil es um nichts geht, Spaß machen, dieses Angebot der Naturwissenschaftlichen Fakultät der Heine-Uni zu besuchen. Und man lernt neue Leute kennen.

Köln

Traditionelles Straf- und Deliktsrecht in Afrika Wer sich vor seinem nächsten Afrikaurlaub noch schnell über die Gesetze auf dem Kontinent informieren möchte, ist in diesem Seminar der Juristischen Fakultät an der Uni Köln richtig. Wirklich interessant werden könnte diese Veranstaltung aber auch, weil es unter anderem um Frauen- und Menschenrechte geht auf dem Kontinent geht.

Energieversorgung, Energiewende und Weltklima - ein Überblick aus naturwissenschaftlicher Sicht Der Klimawandel ist in aller Munde. Aber kaum jemand hat eine Ahnung, was er bedeutet. Wer endlich einmal verstehen will, worüber die ganzen Politiker eigentlich reden, wenn sie von der Energiewende sprechen, sollte zu dieser Veranstaltung der Naturwissenschaftlichen Fakultät gehen.

Von Waschmaschinen und Drohnen. Komplexe Technik im Arbeitsalltag von Männern und Frauen Was haben eigentlich Gegenstände mit Männern und Frauen zutun? Wer sich diese Frage auch noch nie gestellt hat, kann in diesem Seminar der Gender Studies Köln, die sich ausschließlich mit Fragen der Männlich- und Weiblichkeit beschäftigen, trotzdem eine Antwort bekommen. Spannend für alle, die sich für Geschlechterrollen und -zuweisungen interessieren.

Einführung in die Afrobrasilianistik Wer bis eben auch noch nie etwas über "Afrobrasilianistik" gehört hat, sollte diesen Kurs der Humanwissenschaftlichen Fakultät besuchen. Worum es genau geht - keine Ahnung. Aber ganz sicher hat es was mit "Afro" und "Brasilianistik" zu tun. Wer weiß, vielleicht geht es ja sogar um die Fußball-WM.

Allgemeine Themen der slowakischen Literaturwissenschaft: Die slowakische Literatur- und Kulturgeschichte in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts mit landeskundlichen Bezügen Dieses Seminar könnte irgendwann mal eine Million Euro wert sein. Zumindest, wenn man eines Tages bei Günther Jauch bei "Wer wird Millionär?" auf dem Stuhl sitzt und die entscheidende letzte Frage beantworten muss und diese dann zufällig etwas mit slovakischer Literatur zu tun hat. Dann könnte man ganz plötzlich zum Millionär werden, weil man irgendwann einmal in der Uni ein Seminar dazu belegt hat.

(RP)
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