China Center Netzwerker spüren den Boom

Seit Düsseldorf Sitz eines chinesischen Generalkonsulats ist, hat die ohnehin schon dynamische Entwicklung der Wirtschaftsbeziehungen einen weiteren deutlichen Schub bekommen. Das jedenfalls spüren die Mitarbeiter des Düsseldorf China Center (DCC) an der Königsallee.

 Small Talk in chinesischem Ambiente: Das Düsseldorf China Center wird von Geschäftsleutengerne als Plattform für den Austausch genutzt.

Small Talk in chinesischem Ambiente: Das Düsseldorf China Center wird von Geschäftsleutengerne als Plattform für den Austausch genutzt.

Foto: Busskamp, Thomas

Small Talk, ein gutes Essen und dezente Verhandlungen: Im DCC treff en sich chinesische Gäste untereinander oder mit deutschen Partnern zum Austausch — aber nicht nur. "Die Verbindung eines gemeinsamen Essens mit dem Geschäft ist chinesischen Managern wichtiger als deutschen Unternehmern", hat DCC-Pressesprecher Walter Schuhen schon häufig beobachtet.

Und da hat es eben in jüngster Zeit offenbar viele Treffen gegeben. Schuhen kann dies aus der Langzeit-Perspektive vergleichen: Das China Center startete bereits 2005 als Kooperation des Gründers Robert Cao mit der Stadt Düsseldorf, dem Land NRW und der Partnerprovinz Jiangsu, die wie Nordrhein- Westfalen stark industriell geprägt ist. Chinesische Investoren sind sehr an einem Einstieg in deutsche Unternehmen interessiert.

"Solche Anfragen nehmen zu", sagt Schuhen. Er weiß dies, weil das DCC nicht nur als Plattform für den wirtschaftlichen und kulturellen Austausch geschätzt wird, sondern auch als Spinne im Zentrum des Netzes. "Wir pflegen branchenübergreifend Netzwerke" — und die sind natürlich als Kontaktbörsen gefragt.

Nicht nur bei Chinesen übrigens: "Auch deutsche Unternehmen suchen den Kontakt zu uns", sagt Schuhen. Zum Beispiel Unternehmen der Automobilbranche. DCC-Gründer Cao ist selbst auch Inhaber eines Autozulieferer-Unternehmens und zudem Mitglied der deutsch-chinesischen Wirtschaftskommission.

Derzeit zieht es außerdem viele Unternehmen aus dem Lebensmittel-Sektor nach China. "Deutsche Qualität ist gefragt", begründet Schuhen den Boom. Anfragen, ob und wie sich Lohnfertigung rentiere, nehmen hingegen ab. China ist dafür mittlerweile selbst zu teuer. Bei chinesischen Investitionen fällt Schuhen die strategische Ausrichtung auf: "Die Investoren sind am Erhalt der gekauften Unternehmen interessiert, wollen mit ihnen verdienen und die Vermarktung in China fördern."

Ein weiterer, zunehmend wichtiger Markt ist die Gesundheit — auf vielen Gebieten. Chinesische Gäste schätzen wie auch viele arabische und russische die Gesundheits-Dienstleistungen am Rhein — "der Medizintourismus blüht". Umgekehrt investiert man gerne in chinesische Krankenhäuser. "Deutsche Diagnostik verbunden mit traditioneller chinesischer Medizin ist ein Erfolgsrezept", sagt Schuhen.

Im Herbst soll das China Center übrigens nach einem umfassenden Umbau wieder eröffnet werden.

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