Besondere Kredite und Hilfen Fördermittel machen den Unternehmensstart leichter

Spezielle Kredite und weitere Mittel stehen Gründern zur Verfügung.

 Wer Fördermittel nutzt, kann seinem Geschäft zusätzliche Impulse geben.

Wer Fördermittel nutzt, kann seinem Geschäft zusätzliche Impulse geben.

Foto: Thinkstock/Robert Churchill

Kirsten Jahn und Silke Braun waren von ihrem Konzept überzeugt. Für ethnisch inspirierte Accessoires sahen sie einen bislang noch nicht wirklich erschlossenen Markt. 2012 wagten die beiden mit dem neuen Label "Smitten" in Düsseldorf den Sprung in die Selbstständigkeit. "Wir arbeiten eng mit traditionellen Handwerkerinnen und Handwerkern aus Südamerika, Nordafrika und Indien zusammen", beschreiben die Gründerinnen ihre Arbeitsweise.

Sie sind überzeugt: "Die von Hand gefertigten Gürtel und Taschen sind Hingucker und Unikate." Die zudem ein Kundeninteresse ansprechen, das gerade zunehmend Beachtung findet. Denn die Produkte seien "ein Beitrag dazu, die Tradition in den jeweiligen Ländern zu fördern". Nachhaltigkeit ist im Trend, darauf achten die Kunden.

Ihre Unternehmensgründung haben Kirsten Jahn und Silke Braun von vornherein auf eine solide Basis gestellt und auch Fördermittel genutzt: "Wir haben ein Darlehen der KfW Bank bekommen. Für uns als junges Unternehmen war das Darlehen natürlich sehr nützlich."

Gründungsexperten empfehlen zu prüfen, ob Mittel der Förderbanken des Bundes (KfW Bank) und des Landes (NRW.Bank) in Frage kommen. Die Bandbreite der Mittel deckt viele Bedürfnisse der Gründer ab. Reichen übliche Sicherheiten nicht aus, kann die Bürgschaftsbank NRW einspringen. Voraussetzung: Das Unternehmenskonzept ist überzeugend.

Zudem gibt es einige speziell auf die Bedürfnisse von Gründern zugeschnittenen Förderinstrumente, die eine Haftungsfreistellung für die Hausbank beinhalten. Vor allem prüfen Gründer und ihre Berater, welche Förderkredite zur Finanzierung genutzt werden können. Davon gibt es eine ganze Reihe, zum Beispiel den "NRW.Bank.Gründungskredit" oder ERP-Starthilfen, die über eine Hausbank zu beantragen sind.

Außerdem beteiligt sich die NRW.Bank auch selbst an Unternehmen. Das geht so: Die Bank hat insgesamt 60 Millionen Euro für die sogenannte Seed Fonds-Initiative bereitgestellt. Diese Initiative beteiligt sich mit Partnern vor Ort über zehn regionale Seedfonds an technologieorientierten Gründungen mit Bezug zu NRW. In der Regel werden bis zu 500.000 Euro zur Verfügung gestellt, die das Eigenkapital stärken.

Gründer und junge Unternehmen benötigen oft nur begrenzte Mittel, an die sie am Markt nicht ohne weiteres herankommen. Dafür gibt es eine besondere Form kleiner Kredite, die sogenannten NRW/EU.Mikrodarlehen. Sie reichen von 5000 bis 25.000 Euro und können beim Startercenter NRW beantragt werden.

Kirsten Jahn und Silke Braun zählen zu den Existenzgründern, die nicht nur Fördermittel nutzten, sondern damit auch großen Erfolg haben. Ihr Unternehmenskonzept überzeugte auch die Jury des Gründerpreises NRW 2015, die das junge Unternehmen für die Endrunde nominierte.

Zum Erfolg tragen auch persönliche Eigenschaften bei, betonen die Gründerinnen: "Zunächst einmal sollte man sich nicht beirren lassen und an sich glauben. Rückschläge sind ganz normal. Gefragt sind gute Nerven und eine gesunde Zuversicht." Die sie offenbar auch haben.

(RP)
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