Bei Strafzinsen würden viele Anleger die Bank wechseln

Deutschen Anlegern ist die Sicherheit ihres Vermögens ganz wichtig. Sie verzichten lieber auf hohe Renditen. Explizite Negativzinsen würden sie aber nicht akzeptieren. So lassen sich zwei aktuelle Anlegerstudien zusammenfassen.

Die Gesellschaft Gothaer Asset Management AG (GoAM) hatte im Januar von der Marktforschungsgesellschaft Forsa Politik- und Sozialforschung Privatinvestoren befragen lassen. Danach ist die Sicherheit für 54 Prozent der Bundesbürger das entscheidende Kriterium bei der Geldanlage. Im Vorjahr waren es nur 43 Prozent - deutlich weniger als aktuell.

Flexibilität wünschen sich heute noch 31 Prozent, eine hohe Rendite ist nur für acht Prozent wichtig. Dies spiegelt sich auch in der Auswahl der Anlageformen wider: 48 Prozent der Befragten lassen sich auch von niedrigen Zinsen nicht abschrecken und setzen auf das Sparbuch. Bausparverträge und Lebensversicherungen erfreuen sich ebenfalls großer Beliebtheit.

Das Interesse an Lebensversicherungen hat sogar noch zugenommen, 34 Prozent der Deutschen setzen auf eine Kapital-Lebensversicherung, im Vorjahr waren es 30 Prozent. Zugenommen hat auch das Interesse an Immobilien. 30 Prozent der Befragten nutzen diese Anlageform, im Vorjahr waren es noch 25 Prozent. Christof Kessler, Vorstandssprecher der GoAM, erklärt dazu: "Die Deutschen sind offensichtlich durch die anhaltende Krise verunsichert und streben nach Sicherheit. Dabei nehmen sie geringe Renditen oder inflationsbereinigt sogar negative Zinsen billigend in Kauf." Explizit würden sie diese aber nicht akzeptieren, wie eine weitere Studie zeigt.

Die Konsumforschungsgesellschaft GfK hatte für die Kölner Vermögensverwaltung Flossbach von Storch Anleger danach befragen lassen. Danach würden 44 Prozent die Bank wechseln, 27,5 Prozent würden Bargeld abheben, und 21,5 Prozent würden über Alternativen nachdenken. Nur 7,3 Prozent der Befragten würden bei negativen Einlagezinsen ihr Spar- und Anlageverhalten beibehalten.

(rps)
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