Zweitmarkt "Gebrauchte" Beteiligungen als Alternative gefragt

Sachwerte gehören in jedes gut ausgewogene Portfolio. Doch was passiert, wenn Anleger sich vorzeitig etwa von einem Geschlossenen Fonds trennen müssen?

 Auf dem Zweitmarkt können Anleger manch ein gutes Angebot finden. Geschlossene Immobilienfonds sind derzeit besonders gefragt.

Auf dem Zweitmarkt können Anleger manch ein gutes Angebot finden. Geschlossene Immobilienfonds sind derzeit besonders gefragt.

Foto: Thinkstock/gertectdesign

Es klingt so einfach: Finanzmärkte benötigen klare Regeln, damit Produkte zu fairen Preisen zwischen Käufern und Verkäufern gehandelt werden können. Wie effektiv das funktioniert, zeigen tagtäglich die internationalen Börsen. Doch wie handelt man eigentlich Anteile an Geschlossenen Fonds, die oft wesentlich komplexer sind und deren Bewertung mitunter schwierig sein kann?

Auch hier haben sich schon vor über einem Jahrzehnt Plattformen gebildet, Zweitmarkt-Börsen, die sich auf den Handel mit "gebrauchten" Geschlossenen Fonds spezialisiert haben. Bis dahin hatten es Anleger äußerst schwer, sich von Beteiligungen frühzeitig zu trennen. Oft blieb nur der Ausweg über die Treuhandgesellschaft, die meist über persönliche Kontakte einen willigen Käufer suchte - transparent war dieser Prozess nicht.

Ganz anders macht es die Fondsbörse Deutschland Beteiligungsmakler AG, die mit ihrer Handelsplattform Fondsbörse Deutschland inzwischen mit einem Marktanteil von über 90 Prozent unumstrittener Marktführer in diesem Segment ist. "Unsere Regeln sind klar und strikt: Der Handel ist transparent und wird auf Basis einer strengen Marktordnung und unter börsenseitiger Handelsüberwachung durchgeführt", betont Vorstandsmitglied Alex Gadeberg. Börse ist ein wichtiges Stichwort. Denn so manche Zweitmarkt-Plattform ist inzwischen vor allem deshalb vom Markt verschwunden, weil sie weder transparent bei der Preisfindung noch unabhängig war.

Ganz anders bei der Fondsbörse Deutschland, denn hier haben sich gleich drei Börsen (Hamburg, Hannover und München) als Betreiber zusammengeschlossen, um Unabhängigkeit und Transparenz zu gewährleisten. Der Pionier unter den Plattformen kann mit seiner Entwicklung zufrieden sein: "Wir haben seit der Gründung über eine Milliarde Euro Nominalkapital erfolgreich vermittelt", freut sich Gadeberg.

Während der Erstmarkt für Beteiligungen in den letzten Jahren in die Krise geriet (die durch die Skandale einiger nicht seriöser Anbieter noch verstärkt wurde) und nun nach einer umfassenden Regulierung mit deutlich weniger Anbietern endlich auf Augenhöhe mit anderen Anlagenklassen einen Neustart macht, haben sich die Umsätze an der Fondsbörse Deutschland prächtig entwickelt.

Vorstandsmitglied Alex Gadeberg konnte in den letzten Jahren immer wieder Rekordzahlen melden. Denn, so mancher negativer Schlagzeile zum Trotz, werden dort zahlreiche gewinnbringende Beteiligungen angeboten und auch immer stärker nachgefragt. "Es sind vor allem erfahrene private Käufer, die auf unserer Plattform gezielt auf die Suche nach Geschlossenen Fonds gehen", erläutert der Zweitmarkt-Experte. Aktuell können Anleger über die Fondsbörse Deutschland Anteile von über 5000 Geschlossenen Fonds handeln (von Immobilien- über Schiffsfonds bis zu Spezialfonds wie Infrastruktur- und Lebensversicherungsfonds).

Den Erfolg macht ein faires, transparentes Handelsverfahren aus - ganz so, wie es Anleger von einer Börse erwarten. An der Fondsbörse Deutschland werden die Angebote nach dem Meistausführungsprinzip vermittelt. "Das bedeutet, dass der Preis so zu wählen ist, dass der größtmögliche Umsatz zustande kommt. Der Käufer, der am meisten zu zahlen bereit ist, erhält den Zuschlag", erklärt Gadeberg.

"Um die Interessen zwischen Käufer und Verkäufer auszugleichen, bilden wir als Makler den Mittelwert zwischen den beiden höchsten Kaufgeboten oder, wenn nur ein ausführbares Gebot vorliegt, zwischen Kauf- und Verkaufsangebot." Hinzu kommen dann umfassende Marktinformationen über die Fonds, handelstägliche Ausführungen, transparente Kosten und die Garantie, dass die Handelsplattform unabhängig von Initiatoren- oder Bank-Interessen geführt wird - dafür stehen die drei Börsen.

Kein Wunder, dass vor allem private Investoren den Handel über die Fondsbörse Deutschland zunehmend als Alternative zum Primärmarkt sehen. Knapp 80 Prozent der Käufer, die im vergangenen Jahr dazu beitrugen, dass die Fondsbörse Deutschland Beteiligungsmakler AG ein Handelsvolumen von rund 212 Millionen Euro erzielte, waren private Investoren. Sie suchen vor allem nach guten Immobilien-Investments, die aktuell mehr als die Hälfte des Handelsvolumens ausmachen und damit eindeutig die dominierende Anlageklasse auf dem Zweitmarkt sind.

Auch für dieses Jahr gibt sich Alex Gadeberg optimistisch: "Die Zahlen für das erste Quartal 2015 sind so positiv, dass auch dieses Jahr wieder sehr erfolgreich werden dürfte."

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort