Jüchen Auf kurzem Dienstweg

Volker und Heike Wirtz haben sich für das Königsspiel in Jüchen entschieden.

 Volker und Heike Wirtz sind von der Königsidee begeistert.

Volker und Heike Wirtz sind von der Königsidee begeistert.

Foto: Rita Lonyai

Nach der Generalversammlung des Bürgerschützen- und Heimatvereins (BSHV) Jüchen Ende April sah es düster aus: Kein Kandidat hatte sich für die Übernahme der Schützenkönigswürde 2016 gefunden. Doch am Sonntag nach der Versammlung wendete sich das Blatt - Volker Wirtz fasste sich ein Herz. Nach kurzer Rücksprache mit Gattin Heike entschloss er sich: "Und dann bin ich einfach rübergegangen und habe Hans-Hubert Krall gebeten, doch zu uns zu kommen." Quasi auf dem "kurzen Dienstweg" - zählte der damalige Jüchener BSHV-Präsident doch zu Wirtz' Nachbarn.

Der 42-jährige Finanzwirt, Sohn des verstorbenen früheren Jüchener Schützengenerals Manfred Wirtz, bekommt volle Unterstützung von seiner Frau Heike (38), die ebenfalls über ihre Familie mit Schützen-Virus infiziert ist. Vollauf begeistert zeigen sich auch die Kinder Henning (9) und Klara (5).

Schon vor einigen Jahren, als in der Nachbarschaft ein Schützenkönig seine Residenz aufbaute, war für Volker und Heike Wirtz klar: "Das machen wir auch mal!" Dass es nun schon so weit sein würde, kam zwar etwas überraschend, aber: "Wann ist schon der richtige, wann der falsche Zeitpunkt?" Im Grunde ihres Herzens waren beide von der Idee so begeistert, dass sie nur eine kurze Bedenkzeit benötigten, um dann schließlich Präsident Krall eine entsprechende Meldung machen zu können.

Dieser zeigte sich nach der Hängepartie bei der samstäglichen Generalversammlung sichtlich erleichtert, ließ sich dann auch nicht lange bitten, und holte gleich den "Kronprinzenhut", den er Volker Wirtz aufsetzte. Offiziell wurde dieser Akt noch einmal am Christi-Himmelfahrtstag 2015 vollzogen: An diesem Tag beging der Königszug, die Infanterie "Kaiser Wilhelm", sein 25-jähriges Bestehen.

Der Startschuss für den Zug fiel 1988 auf der Kasterstraße im sogenannten "Backes". Damals gründeten Thomas Hagelkreutz (Zugführer), Sascha Mostert, Jörg Zitzen, Jörg Voigt, Jens Prinzen und Michael Nohr den "Kaiser Wilhelm". Nachdem Volker Wirtz und John Hell 1989 im ersten offiziellen Zugjahr hinzustießen, konnten die Jungschützen bei ihrem ersten Umzug 1990 mit neun Zugmitgliedern und sichtlich stolz durch Jüchen ziehen. Lars Voigt reihte sich 1993 mit ein. Als passives Mitglied der ersten Stunde ist auch Klaus Esser von Beginn an treuer Begleiter des Zuges.

Die Entscheidung fiel damals - mithilfe eines Uniformbuchs - auf Infanterie-Uniformen. Seit 1997 hat der "Kaiser Wilhelm" eigene Uniformen. Auf ihre charakteristischen Pickelhauben und schweren Stiefel sind die Infanteristen stolz, ebenso wie auf ihre Fahne, die der Zug 2009 anschaffte - ein Höhepunkt in der Zuggeschichte.

(strom)
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