Runddorf Büttgen Bundesschützenfest!

Rund 25 000 Schützen werden am 18., 19. und 20. September im Runddorf Büttgen erwartet. Es wird ein Fest der Superlative. In den Zelten finden bis zu 5000 Besucher Platz.

 Vor allem die logistische Planung — von der Anreise der Schützen und Gäste, über Transfer und Verpflegung bis hin zum Zugweg — ist eine Herausforderung.

Vor allem die logistische Planung — von der Anreise der Schützen und Gäste, über Transfer und Verpflegung bis hin zum Zugweg — ist eine Herausforderung.

Foto: St.-Sebastianus-Schützenbruderschaft

Vorbereitungen Dass einige zehntausend Menschen jetzt das Bundesschützenfest mit all seinen Veranstaltungen unbeschwert genießen können, ist so selbstverständlich nicht. Die Büttgener Bruderschaft, die das Bundesschützenfest aus Anlass ihres 600-jährigen Bestehens ausrichtet, hat nichts dem Zufall überlassen.

Die Bewerbung wurde bereits im März 2010 eingereicht. Insgesamt 100 Schützen waren seither in neun Arbeitskreisen an den Vorbereitungen beteiligt. Siegfried Hämel, stellvertretender Brudermeister, fungierte als Projektleiter - und neben Wolfgang Benien, Georg Hämel, Rolf Kreuter und Bernd Klüber war er einer der fünf Teilprojektleiter. Am Anfang kamen die Mitglieder der einzelnen Arbeitskreise alle drei Monate zusammen, später dann alle vier Wochen und zuletzt zweimal wöchentlich.

Die Kaarster St. Sebastianer, die vor neun Jahren das Bundesschützenfest organisiert hatten, standen den Büttgenern vor allem während der Anfangszeit mit Rat und Tat zur Seite. Allerdings sind die Vorschriften in der Zwischenzeit nicht zuletzt vor dem Hintergrund der Loveparade-Katastrophe in Duisburg deutlich verschärft worden. Siegried Hämel lobt die gute Zusammenarbeit mit der Stadt: "Die Verwaltung hat uns geholfen, wo es nur geht", sagt er.

Zelt Die Büttgener Bruderschaft hat beim Zelteverleih Oellers das einzige Zelt am ganzen Niederrhein bestellt, das 30 Meter breit ist. Die Länge beträgt 70 Meter, hinzu kommen Nebenzelte, so dass rund 3000 Quadratmeter Zeltfläche zur Verfügung stehen. Darüber hinaus wird es einen überdachten, aber nach drei Seiten offenen Biergarten mit einer Größe von 500 Quadratmetern geben - dort ist übrigens das Rauchen erlaubt.

Aufgebaut werden die Zelte auf der Wiese hinter dem "Park & Ride"-Platz. Die Veranstalter gehen davon aus, dass in den Zelten bis zu 5000 Besucher Platz finden.

Schützen Zum Bundesschützenfest in Büttgen werden an allen drei Tagen zusammen rund 25 000 Schützen erwartet. Zum Bund der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften gehören die Diözesen Münster, Paderborn, Essen, Köln, Trier und Aachen. Aber es werden auch Schützen aus vielen weiteren Städten und Regionen kommen, zum Beispiel aus den neuen Bundesländern, sofern sie sich einem der Diözesanverbände angeschlossen haben.

Am Freitag und Samstag werden jeweils rund 5000 Schützen nach Büttgen kommen, am Sonntag dann 15 000. Der Bundesschützenkönig wird am Samstag auf der Schießanlage der Schiefbahner St. Sebastianer ermittelt. Teilnahmeberechtigt sind alle Bezirksschützenkönige. Zu ihnen gehört auch der Holzbüttgener Schützenkönig Herbert Junker. Auch die Diözesankönige werden in Schiefbahn ausgeschossen - im Rahmen eines separaten Wettbewerbs.

Die feierliche Krönung des Bundesschützenkönigs steht am Sonntag im Rahmen eines feierlichen Festhochamtes auf dem Programm. Das findet auf einer großen Freifläche in unmittelbarer Nähe zum Büttgener Sportforum statt.

Musik Der Festzug am Sonntag wird von 70 Musikkapellen begleitet. Die wurden nicht von der Büttgener Bruderschaft, sondern vom Bund der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften verpflichtet.

Zuständig ist der Bundesgeschäftsführer Ralf Heinrichs, der übrigens in Korschenbroich lebt. Der rechnet mit rund 2000 Musikern. Einige Bruderschaften werden zusätzlich eigene Kapellen mitbringen. "Wir haben die Musikgruppen im ganzen Niederrhein rekrutiert, sie kommen aus dem Neusser Raum, aber auch aus der Heinsberger Gegend und aus den Niederlanden. Diese Kontakte wurden im vergangenen Jahr während des Bundesschützenfestes in Kerkrade geknüpft. "Die Kapellen aus Kerkrade hatten sich für das Bundesschützenfest in Büttgen beworben", sagt Ralf Heinrichs.

Der Festzug am Sonntag wird zweieinhalb Stunden dauern. Während dieser Zeit werden die Musikkapellen sukzessive nach einem grob vorgeplanten Muster in den Festzug "eingeschleust". Der Bund der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften setzt 15 Ehrenamtler ein, die sich jetzt nicht zum ersten Mal um die Musik bei einem Bundesschützenfest kümmern. Wie teuer die Kapellen sind? Ralf Heinrichs spricht von einem "großen fünfstelligen Betrag".

(barni)
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