Grevenbroicher Schützen modifizieren Traditionsveranstaltung Neues Konzept fürs Biwak

Vier Männer, vier Züge, ein Arbeitskreis - und eine Mission: Das Grevenbroicher Schützenbiwak soll wieder an Attraktivität gewinnen.

"Back to the roots" lautet das Motto, unter dem die traditionelle Veranstaltung zwei Wochen vor Beginn des Schützenfestes 2015 in der Schloss-Stadt steht.

Heißt konkret: Die Grevenbroicher, die als "Erfinder" des Biwaks im Stadtgebiet gelten, wollen rückläufigen Besucherzahlen und einem verstaubten Veranstaltungskonzept entgegenwirken - und dieses Jahr mit einem höheren Gemütlichkeits-Faktor, offenen Feuerstellen und Spanferkel auf dem Grill mehr Pep in ihr Biwak bringen. Dazu zieht die gesamte Veranstaltung vom Schlossplatz auf den Platz der Republik, also auf den Kirmesplatz, um.

Die Planungen laufen dafür auf Hochtouren, koordiniert werden sie von einem Arbeitskreis um den ehemaligen Schützenkönig Franz-Josef Esser (33). Gemeinsam mit Detlef Bley, Stefan Sürth und Christoph Oberbach plant er ein komplett neues Biwak.

Was bleibt, ist der Termin zwei Wochen vor dem eigentlichen Fest: Los geht's diesmal am Freitag, 21. August. Gefeiert wird - ganz am ursprünglichen Biwak orientiert - allerdings eine Nummer kleiner, dafür aber auch deutlich gemütlicher. "Unser Ziel ist es, zu den Wurzeln zurückzukehren", sagt Franz-Josef Esser vom Arbeitskreis, der sich der Biwak-Neugestaltung angenommen hat.

Künftig sollen sich auch die Schützen selbst wieder stärker an der Organisation beteiligen, die in den vergangenen drei Jahren zu großen Teilen in den Händen eines Getränkelieferanten lag.

Das Geschäft hatte sich weder für ihn noch für den Bürgerschützenverein Grevenbroich rentiert - und der Vertrag lief im vergangenen Jahr aus. Grund genug, einen Neuanfang zu wagen. "Aktuell sind es vier Schützenzüge, die das Biwak aktiv mitgestalten wollen. Einige andere Züge stehen uns helfend zur Seite", sagt Esser, der 2013 in Grevenbroich Schützenkönig war und als Brauchtumsfreund natürlich nicht auf den Termin verzichten will.

Rückenwind fürs neue Konzept erhält der Arbeitskreis um den Grevenbroicher Metzgermeister übrigens aus dem Vorstand des Schützenvereins um Präsident Peter Cremerius.

Er wirbt darum, dass sich noch weitere Züge am Biwak beteiligen: "Sie könnten in kleinem Maße zum Beispiel Pizza, Paella oder Wein anbieten und davon auch finanziell profitieren." Bisher haben sich laut Franz-Josef Esser Züge gefunden, die eine Cocktailbar und einen Reibekuchenstand betreuen wollen.

Für den Getränkeausschank sind die Kronprinz- und Königszüge zuständig. "Mit unseren Planungen schreiten wir gut voran. Ich bin sehr zuversichtlich, dass der Neustart gelingt", sagt Esser, der wie seine Mitstreiter nicht auf eine Discoveranstaltung, sondern auf eine zünftige Atmosphäre Wert legt.

Für das neue Biwak will der Arbeitskreis auch über den Bürgerschützenverein hinaus kräftig die Werbetrommel rühren. "Vielleicht können wir ja die Neugier der Grevenbroicher wecken", hofft Franz-Josef Esser.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort
Übergabe der Insignien
Michael und Karin Geilenkirchen werden beim Festball am Samstag gekrönt Übergabe der Insignien