Fußball-Großereignis am Stadt-Strand Public Viewing im GochNess

Tagsüber bräunen, abends vom Titel träumen – während der Fußball-Weltmeisterschaft in Brasilien verwandelt sich das Naturfreibad in Kessel in die Gocher Copacabana.

 Hand auf's Herz – in diesem Jahr muss es einfach klappen mit dem Titel. Gocher und Gäste werden diesmal im GochNess mitfiebern.

Hand auf's Herz – in diesem Jahr muss es einfach klappen mit dem Titel. Gocher und Gäste werden diesmal im GochNess mitfiebern.

Foto: Evers, Gottfried (eve)

Tagsüber bräunen, abends vom Titel träumen — während der Fußball-Weltmeisterschaft in Brasilien verwandelt sich das Naturfreibad in Kessel in die Gocher Copacabana.

In diesen Tagen ist viel von Tradition die Rede. Goch ist traditionell eine Karnevalshochburg, Möhneball im Festzelt (das natürlich ebenfalls Tradition ist) traditionell weit vor dem eigentlichen Termin ausverkauft und zum Rosenmontagszug zwischen Harlekin und Rathaus kommen — unabhängig von Wind und Wetter — traditionell abertausende Besucher. Damit gehört der Karneval in Goch zu jenen regelmäßigen Ereignissen, die nicht mehr aus dem Kalender wegzudenken sind und fest zur Identität der Stadt gehören. Unzählige Gocher sind in den neun karnevalstreibenden Vereinen aktiv und geben mit ihrem Engagement der fünften Jahreszeit jenen Eventcharakter, der andere Kommunen durchaus schon einmal neidisch Richtung Niers blicken lässt. Nicht umsonst fand zum Beispiel das Gocher Festzelt nach den überaus erfolgreichen Jahren auch in anderen Städten Nachahmer.

Und auch das Public Viewing, das es hierzulande erstmals in Goch als Großveranstaltung zu erleben gab, ist, wie zuletzt zu hören war, zum Exportschlager geworden. Dies ist dann wohl der letzte Beweis dafür, welchen Stellenwert die Veranstaltung hatte.

Public-Viewing-Hochburg

 Das Naturfreibad Kessel wird in der Zeit vom 12. Juni bis zum 13. Juli zum Schauplatz des Gocher Public Viewings.

Das Naturfreibad Kessel wird in der Zeit vom 12. Juni bis zum 13. Juli zum Schauplatz des Gocher Public Viewings.

Foto: nn

Doch das Goch mit dem Los des ebenso kreativen wie mutigen Vorreiters sehr gut zurechtkommt und überdies bei Bedarf sogar nachlegen kann, zeigt sich jetzt erneut. Denn auch in Goch wird es in diesem Jahr, wenn die Deutsche Fußball-Nationalmannschaft erneut nach dem ersehnten Pokal greift, wieder ein Public Viewing geben. Und wie sich das für das Original gehört, warten die Organisatoren, die das Projekt in bewährter "Miteinander"-Manier stemmen, diesmal mit einem ganz neuen Konzept auf und belassen es nicht einfach nur bei einer aufgestellten Fernsehwand und Bierständen.

In rund 100 Tagen ertönt in São Paulo der Anpfiff zur 20. Fußball-Weltmeisterschaft, die vom 12. Juni bis zum 13. Juli in Brasilien ausgetragen wird. Zweiunddreißig Nationen werden in vierundsechzig Begegnungen den Sieger unter sich ausmachen und Goch und Spanien gehen als Titelverteidiger an den Start. Goch in Form des Public-Viewing-Platzhirschs und Spanien als jene Mannschaft, die zuletzt den FIFA-Titel erringen konnte. Und für beide sieht es gar nicht so schlecht aus.

Denn in diesen Tagen sickerten die ersten Informationen durch, was den Planungsstand und das Vorhaben der Gocher angeht. Da wäre zum Beispiel der neue Standort. Wo es einst kollektiv in den Stadtpark ging, um "alle Spiele, alle Tore" zu sehen, warten die Organisatoren diesmal mit einer spektakulären Neurung auf. Natürlich wird es auch diesmal wieder "alle Spiele, alle Tore" geben, doch die Fußballfans werden diesmal nicht ins Stadtzentrum pilgern, sondern ins Naturfreibad GochNess.

Das bietet gleich mehrere Vorteile. Einerseits ist hier auf der Grünfläche mehr als ausreichend Platz vorhanden, andererseits befindet sich keine Wohnbebauung in unmittelbarer Nähe. Außerdem können dem Ansturm der Massen genug Parkplätze angeboten werden, Erfahrungen mit so großen Besucherzahlen hat das GochNess ja bereits mit den Badegästen an heißen Sommertagen gemacht. Alles also kein Problem für Anreisende und das Veranstaltungsteam.

Doch das Besondere, das gewisse Etwas, das kommt erst noch. Denn die Kombination aus einer Fußball-Weltmeisterschaft in einem Land wie Brasilien und einem Public Viewing an einem Ort wie dem Naturfreibad in Kessel, bietet die Möglichkeit, eine fußballerische Strand-Atmosphäre zu schaffen. Auf diese Weise Brasilien nach Goch zu holen beziehungsweise das Publikum nach Brasilien. Daher soll am Stadt-Strand unter anderem ein "Beachclub" entstehen, der den Besuchern diverse kulinarische Angebote machen wird. Schließlich befinden sich mit den Mitarbeitern der GochNess-Gastronomie die entsprechenden Experten gleich vor Ort.

So ergibt sich für die hiesigen Fußballfreunde also die einmalige Gelegenheit, der Deutschen Elf im bequemen Liegestuhl mit den Füßen im Sand die Daumen zu drücken. Und das nach einem Tag, den man ohnehin schon an der Gocher Copacabana verbracht hat. Ganz nach dem Motto: Tagsüber bräunen, abends vom Titel träumen!

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort