ANZEIGE Neuss familiär Wo Kinder das Landleben hautnah entdecken

Neuss · Der Kinderbauernhof der Stadt Neuss in Selikum zieht Familien, Kindergruppen und Klassen an – auch von auswärts kommen Besucher.

 Wenn Frank Förmer (l.) das Schaf Locke – eine Flaschenaufzucht – füttert, schauen kleine wie große Besucher des Selikumer Kinderbauernhofes gerne hin und stellen Fragen. Tierpfleger Özcan Pekin (r.) versucht derweil, für die Jungen und Mädchen einer Kindergartengruppe ein Huhn mit einigen Körnern anzulocken.

Wenn Frank Förmer (l.) das Schaf Locke – eine Flaschenaufzucht – füttert, schauen kleine wie große Besucher des Selikumer Kinderbauernhofes gerne hin und stellen Fragen. Tierpfleger Özcan Pekin (r.) versucht derweil, für die Jungen und Mädchen einer Kindergartengruppe ein Huhn mit einigen Körnern anzulocken.

Foto: Linda Hammer

Der Kinderbauernhof der Stadt Neuss in Selikum zieht Familien, Kindergruppen und Klassen an — auch von auswärts kommen Besucher.

Rund zwei Stunden sind die Mitarbeiter des Kinderbauernhofs morgens rund um das Gut Selikum unterwegs. Dann haben sie alle Tiere mit einer ersten Futterration versorgt. Die ersten Kindergartengruppen sind zu diesem Zeitpunkt bereits eingetroffen. Trotz des "Gewusels" werden die Gehege in Stand gehalten und gereinigt. "Es gibt immer was zu tun", sagt Frank Lammerz vom Grünflächenamt. Er ist heute der "Bauer" des Kinderbauernhofs — eine Einrichtung der Stadt Neuss, die längst über die Stadtgrenzen hinaus bekannt ist.

Das Besondere ist: Das Gelände ist für jedermann zugänglich. Es wird kein Eintritt verlangt und auch am Ausgang lockt kein Museumsshop oder Hofladen. Kommerzielle Angebote suchen Besucher vergebens. "Wir wollen hier bäuerliches Leben zeigen, Zugang zu den Tieren ermöglichen und den Kindern Freiräume bieten", erklärt Frank Lammerz das Konzept.

 Wenn Frank Förmer (l.) das Schaf Locke – eine Flaschenaufzucht – füttert, schauen kleine wie große Besucher des Selikumer Kinderbauernhofes gerne hin und stellen Fragen. Tierpfleger Özcan Pekin (r.) versucht derweil, für die Jungen und Mädchen einer Kindergartengruppe ein Huhn mit einigen Körnern anzulocken.

Wenn Frank Förmer (l.) das Schaf Locke – eine Flaschenaufzucht – füttert, schauen kleine wie große Besucher des Selikumer Kinderbauernhofes gerne hin und stellen Fragen. Tierpfleger Özcan Pekin (r.) versucht derweil, für die Jungen und Mädchen einer Kindergartengruppe ein Huhn mit einigen Körnern anzulocken.

Foto: Linda Hammer

Dabei wird nicht die heutige, moderne Landwirtschaft gezeigt, sondern ein kleiner Einblick in frühere bäuerlichen Strukturen gewährt. Das ist die Idee, die die Stadtväter hatten, als sie den Kinderbauernhof 1978 eröffneten: Das bodenständige, katholische und landwirtschaftlich geprägte Neuss sollte den Kindern weiter vermittelt werden.

Als in den 1970er Jahren der Hof am Nixhütter Weg, der schon seit Beginn des vergangenen Jahrhunderts in städtischer Hand war, frei wurde, griffen die Verantwortlichen die Gelegenheit beim Schopfe und ließen an der gewachsenen Hofstelle mit Scheune und Stall ein kleines Kinderparadies entstehen, das auch Erwachsene anlockt.

Auf einem Rundgang kann man heute die Tiere sehen und erleben, die früher zu einem "echten" Bauernhof gehörten. Im Stall liegen die Schweine faul herum, die Kaninchen mümmeln am Grünzeug, die Gans spielt sich als Wachhund auf, während die Ziegen neugierig über den Zaun schauen. Vorbei am Spielplatz, der im Sommer mit einer Wasserpumpe auch zum Matschen einlädt, geht es zur nächsten Ziegenrasse, zu Pferden und zu den Eseln, während die Kühe auf der anderen Seite des Baches gemütlich wiederkäuen.

Um das Wohl der Tiere kümmern sich sieben Mitarbeiter. In den vergangenen Jahren hat sich aufgrund der nicht mehr allzu prall gefüllten Stadtkasse die personelle Struktur gewandelt. Jetzt sind zwei Mitarbeiter der Verwaltung für den Kinderbauernhof zuständig. Sie werden unterstützt von drei Inklusionskräften, alles Mitarbeiter der Gemeinnützigen Werkstätten Neuss.

Hinzu kommen noch zwei "Kollegen" aus dem Bundesfreiwilligendienst. Unterstützung, Engagement und Herzblut lassen außerdem einige Ehrenamtliche und die Mitglieder des Fördervereins einfließen. Gemeinsam erhalten sie ein schönes Stück Naherholung und einen außerschulischen Lernort ohne Klassenzimmer und Bücher. Die pädagogischen Angebote machen den Kinderbauernhof das ganze Jahr über zu einem Erlebnisraum, in dem die Kinder vor allem lernen, indem sie ausprobieren dürfen.

Auch bei Schulklassen und Kindergartengruppen ist der Hof in Selikum ein beliebtes Ausflugsziel. Heute sind die Jungen und Mädchen der Kindertagesstätte "Großes Abenteuerland" aus Allerheiligen zu Gast. Tierpfleger Özcan Pekin und Frank Förmer haben ihre Futtereimer dabei und schon wird es laut in den Gehegen.

An die neugierigen Blicke der großen und kleinen Besucher haben sich die Tierpfleger längst gewöhnt. Geduldig beantworten sie allerlei Fragen und erst wenn um 18 Uhr die Tore schließen, kehrt Ruhe auf dem Kinderbauernhof am Nixhütter Weg ein — und die Tierpfleger genießen ihren Feierabend.

(RP)
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