Prävention Auch Männer haben Osteoporose

Selbst wenn Frauen fünfmal häufi ger betroffen sind als Männer – Knochenschwund ist keine Frauenkrankheit. Eine der wirksamsten Präventionsmaßnahmen ist regelmäßiges Krafttraining.

Prävention: Auch Männer haben Osteoporose
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Selbst wenn Frauen fünfmal häufi ger betroffen sind als Männer — Knochenschwund ist keine Frauenkrankheit. Eine der wirksamsten Präventionsmaßnahmen ist regelmäßiges Krafttraining.

"Knochenschwund, das war für mich immer eine Krankheit, die nur ältere Frauen nach den Wechseljahren bekommen", berichtet der 55-jährige Thomas R. aus Münster. Der stets gebräunte, sportliche Golfspieler bewegt sich viel und ist schlank. Dass auch Männer und dann schon mit Mitte Fünfzig erste Anzeichen von Osteoporose haben, erschien ihm bisher unmöglich. Bis sein Freund Martin aus Düsseldorf die Diagnose "Osteopenie", eine Vorstufe der Osteoporose, erhielt. Martin - anders als Thomas - Sportmuffel und langjähriger Raucher litt fast ständig unter Rückenschmerzen. Doch einen Bandscheibenvorfall oder eine Verspannung konnte der behandelnde Orthopäde ausschließen.

Martin hatte Glück. Von einem Leidensgenossen erfuhr er von dem Düsseldorfer Spezialisten Dr. Christian Wittig. Der Orthopäde arbeitet ambulant mit einem neuen, hochmodernen Gerät. Es misst damit nicht nur die Knochendichte, sondern auch die Verteilung der Knochenmasse im Körper. Auf diese Weise ist bereits vor der Entstehung der Krankheit eine Aussage darüber möglich, ob ein Mensch Osteoporose bekommen wird. Was Raucher Martin bisher nicht wusste: Die Lebensweise kann die Knochenqualität mindern. Nikotin verschlechtert die Durchblutung im Körper und führt auch im Knochen zu einer Mangelerscheinung. Zudem können Untergewicht, der häufi ge Verzehr von Fast Food und Bewegungsmangel bereits ab einem Alter von 50 Jahren zu einem beginnenden Knochenschwund führen.

Zwar sind Frauen fünfmal häufiger betroffen als Männer, jedoch kann auch beim starken Geschlecht langjährige Inaktivität und Mangelernährung die spätere Entstehung einer Osteoporose verursachen. Vorbeugung ist die beste Möglichkeit gegen Knochenschwund. Tägliche Spaziergänge von etwa 30 Minuten an der frischen Luft, regelmäßige Bewegung und das — durch Sonnenlicht im Körper produzierte — Vitamin D machen die Knochen stark. Neben Vitamin D brauchen Knochen auch Calcium. Es reicht bereits täglich ein Glas Milch zu trinken oder einen Joghurt zu essen. Wichtig ist auch der weitgehende Verzicht auf Nikotin und zu viel Alkohol.

Ausreichend Bewegung spielt eine sehr große Rolle für die Knochengesundheit. Experten sind sich einig, dass präventives Krafttraining oder medizinische Kräftigungstherapie eine besonders positive Wirkung auf die Knochen haben. Denn Krafttraining stärkt nicht nur die Muskeln. Es hat auch Auswirkung auf die Knochenfestigkeit.

"Für die Erhaltung der Knochenstruktur und Knochenfestigkeit sind Bewegung und körperliche Belastung wichtig und eine sinnvolle Präventionsmaßnahme", bestätigt auch der Facharzt für Allgemeinmedizin Dr. Martin Weiß, Buchautor und medizinischer Berater bei Kieser Training. "Ist die Belastung intensiv genug, wird neue Knochensubstanz aufgebaut und Mineralstoffe werden eingelagert. So vergrößern sich Knochenmasse, Knochendichte und folglich die Knochenfestigkeit", erklärt der Osteoporose- Experte.

(rps)
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