Worst 5 Fünf unangenehme Mundkrankheiten

Es gibt zahlreiche Krankheiten an Mund und Zähnen, die sehr unangenehm und belastend sein können. Der Zahnarzt Dr. Marcus Parschau (Buchholz) beschreibt einige von ihnen – und gibt Tipps zu ihrer Behandlung.

Es gibt zahlreiche Krankheiten an Mund und Zähnen, die sehr unangenehm und belastend sein können. Der Zahnarzt Dr. Marcus Parschau (Buchholz) beschreibt einige von ihnen — und gibt Tipps zu ihrer Behandlung.

1. Mundgeruch

Ursache/Auslöser: Vor allem bestimmte Lebensmittel wie Knoblauch, Zwiebeln, aber auch Tabak, Essensreste in den Zahnzwischenräumen, Karies oder eine geringe Speichelproduktion verursachen Mundgeruch. Dauerhaft schlechter Atem kann allerdings auch durch Magenoder Nierenerkrankungen sowie Störungen in der Speiseröhre entstehen. Therapie: In den meisten Fällen hilft gründliche Zahnhygiene: Fluoridhaltige Zahnpasta, Mundwasser und Zahnseide sowie ein spezieller Zungenschaber sollten mehrmals täglich zum Einsatz kommen. Eine jährlich durchgeführte professionelle Zahnreinigung durch den Zahnarzt beugt zusätzlich schlechtem Atem vor. Wenn der Mundgeruch trotz der genannten Maßnahmen nicht verschwindet, liegt der Verdacht auf andere Erkrankungen nahe. In diesem Fall sollten Betroffene ihren Arzt kontaktieren.

2. Mundfäule

Ursache/Auslöser: Fast jeder Mensch trägt den Herpes-Simplex- Virus in sich. Während er bei Erwachsenen meistens nur den berüchtigten Lippenherpes hervorruft, kann vor allem bei jüngeren Kindern Mundfäule auftreten, die schwere Infektionen des Rachenraums auslöst. Die Übertragung des Virus erfolgt über Schmier- oder Tröpfcheninfektion. Erste Anzeichen zeigen sich in Form von kleinen, schmerzhaften Bläschen auf Zunge und Mundschleimhaut, die sich im weiteren Verlauf auch im Rachenraum sowie an Zahnfl eisch und Gaumen ausbreiten. Weitere Symptome können hohes Fieber, vermehrter Speichelfl uss und säuerlicher Mundgeruch sein. Therapie: Erwachsene mit akutem Lippenherpes sollten gemeinsames Benutzen von Besteck und Gläsern sowie Küsse mit ihren Kindern und Partnern möglichst meiden. Meist heilt Mundfäule nach einer Woche von selber wieder ab. Wenn jedoch eine Nahrungsaufnahme nicht mehr möglich ist oder das Fieber bedrohlich steigt, sollte dringend ein Arzt aufgesucht werden.

3. Zahnfehlstellungen

Ursachen/Auslöser: Viele Fehlstellungen sind angeboren, aber auch dauerhaftes Lutschen an Daumen, Schnuller oder Flasche begünstigen diese. Nuckeln führt häufi g zum sogenannten "offenen Biss", bei dem die Zähne nicht mehr am richtigen Platz im Zahnbogen stehen und deshalb nicht mehr aufeinandertreffen. Neben ästhetischen Problemen können Fehlstellungen auch größere Kieferprobleme auslösen, weil die Zähne nicht mehr korrekt aufeinander beißen und deshalb die Kiefergelenke unnatürlich stark belasten. Therapie: Eine Korrektur kann sowohl bei Jugendlichen als auch bei Erwachsenen erfolgen. Während es in jungen Jahren oft als "cool" gilt, eine feste oder herausnehmbare Spange zu tragen, scheuen Erwachsene häufi g eine sichtbare Spange. In diesen Fällen lassen sich Fehlstellungen mittels unsichtbarer Techniken wie transparenter Zahnspangen oder der Lingualtechnik, bei der sich Brackets und Bogen auf der der Rückseite der Zähne befinden, behandeln.

4. Orale Candidose (Zungenpilz)

Ursache/Auslöser: Jeder Mensch beherbergt den Hefepilz Candida im Mundraum, der sich bei einer gesunden Mundfl ora nicht weiter ausbreitet. Wird dieses Gleichgewicht jedoch durch ein schwaches Immunsystem, durch Infektionen, bestimmte Allergien oder Unverträglichkeiten gestört, vermehren sich die Hefepilze ungehindert und verursachen Zungenpilz. Ein typisches Symptom ist der weiße Belag auf der Zunge, einhergehend mit heftigem Brennen. Bei fortgeschrittener Erkrankung folgen Schluckbeschwerden, Geschmacksstörungen und Mundgeruch. Behandlung: Bereits bei den ersten Anzeichen einen Arzt konsultieren, da sich die Krankheit bis in die Blutbahnen ausbreitet und zu Folgeschäden führen kann. Außerdem sollten Betroffene wenn möglich den Kontakt zu Säuglingen, Kleinkindern oder älteren Personen meiden, weil diese besonders anfällig für Infektionen mit dem Hefepilz sind.

5. Kondylome (Warzen)

Ursache/Auslöser: Kondylome oder auch Feigwarzen gehören zu den meistverbreiteten Geschlechtskrankheiten und treten vornehmlich im Genital- und Analbereich auf. Durch Oralverkehr können Humane Papillomviren jedoch auch in den Mundund Rachenraum gelangen und dort warzenähnliche Veränderungen, sogenannte Papillome, hervorrufen. Diese Form ist äußerst selten, bleibt meist unbemerkt und ist zunächst nicht gefährlich. Befi nden sich die Papillome jedoch auf Kehlkopf oder Atemwegen, können vermehrt Heiserkeit und Kurzatmigkeit auftreten Behandlung: Betroffene müssen nicht unter Schamgefühlen leiden. Stattdessen gilt es, unbedingt einen Arzt aufzusuchen. Unter örtlicher Betäubung oder Vollnarkose werden die Feigwarzen mittels CO2- oder Elektrolaser, meist narbenfrei, entfernt. Um erneuten Infektionen vorzubeugen, ist es ratsam, den Partner in die Behandlung einzubeziehen.

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