Ausflug Auf Tauchstation im Hildener Elbsee

Die Düsseldorfer Tauchfreunde sind einer von zwölf Vereinen, die sich das 37 Hektar große Areal teilen. Mit seiner vielfältigen Unterwasser-Flora und Fauna bietet das Gewässer rund 1100 Sportlern ein abwechslungsreiches Revier.

 Der Elbsee ist ein Dorado für Taucher.

Der Elbsee ist ein Dorado für Taucher.

Foto: Staschik,Olaf

Die Handgriffe an ihrer 25 Kilo schweren Ausrüstung beherrscht Saskia Adolf im Schlaf. Regler, Maske und Bleigewichte werden noch einmal kurz überprüft, danach bleiben nur noch einige Luftblasen und der Alltagsstress an der in der Abendsonne glitzernden Wasseroberfläche zurück. Die 27-jährige, eine der jüngsten VDST-Tauchlehrerinnen in Nordrhein-Westfalen, ist nahezu lautlos abgetaucht in ihr Element.

Dort unten, in drei bis sieben Metern Tiefe, gibt der Düsseldorfer Elbsee langsam den Blick auf seine Schätze frei. Ein Schwarm Barsche bahnt sich seinen Weg durch Tausendblattgewächse. "Tauchen", sagt Sandra, "ist wie Meditieren, wie Spazierengehen unter Wasser." Mit dieser Einstellung ist sie am Elbsee, dem einzigen Düsseldorfer See, in dem getaucht werden darf, nicht alleine.

Ein Dutzend Vereine mit insgesamt rund 1100 Mitgliedern teilen sich hier das rund 37 Hektar große und bis zu 23 Meter tiefe Revier. Einer dieser Klubs sind die Tauchfreunde Düsseldorf. Seit fast 40 Jahren ist der See, der nur durch die A46 von seinem Unterbacher Pendant getrennt wird, ihre sportliche Heimat. "Der See ist für uns Düsseldorfer Taucher Gold wert", sagt Heinz Thelen. Seit einem Vierteljahrhundert geht er im Elbsee auf Tauchstation: "Damals konnte man hier ohne einen Strahler mit hundert Watt kaum die Hand vor Augen sehen." Inzwischen beträgt die Sichtweite je nach Jahreszeit und Tauchtiefe zwei bis zehn Meter.

Saskia deutet auf ein paar Schleien. "Ihre Population ist ein Indiz dafür, dass sich die Wasserqualität im Elbsee stark verbessert hat." Geblieben sind hingegen die Probleme mit Ausflüglern, die in den Sommermonaten den See belagern und auf Schwimmverbote und Wassersportler oft keine Rücksicht nehmen.

Saskia wurde bereits von einer achtlos weggeworfenen Bierflasche am Kopf getroffen. "Im See findet man insbesondere im Sommer jede Menge Müll. Wir haben sogar schon mal einen Grill samt halben Hähnchen herausgefischt", erinnert sich Manfred Ohnhäuser, der 2. Vorsitzende der Tauchfreunde. Der erfahrene Taucher hat sich gerade erst seinen vierten Stern verdient.

Bei der Ausbildung der Nachwuchstaucher legen er und seine Kollegen großen Wert auf die Sicherheit und die vermittelten Fachkenntnisse. Die können im Ernstfall Leben retten. "Im Gegensatz zu kommerziellen Verbänden steht für uns bei der Ausbildung die Gründlichkeit im Vordergrund", sagt Ohnhäuser, "bei anderen Verbänden kann man sich schon mit 100 Tauchgängen und somit innerhalb eines Jahres zum Tauchlehrer ausbilden lassen.

Bei uns dauert die gesamte Ausbildung rund fünf Jahre." Den Tauchschein kann man bei den Tauchfreunden binnen sechs bis acht Wochen absolvieren. Er beinhaltet zwei Wochenenden theoretischen Unterricht sowie zehn bis zwölf Tauchgänge.

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