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Corporate Finance und Compliance sind für Wirtschaftskanzleien attraktive Wachstumsfelder – aber sie sind nicht die einzigen, die auf diesen Feldern aktiv sind.

 Rege Diskussionen bestimmten den Verlauf des mehrstündigen RP-Forums.

Rege Diskussionen bestimmten den Verlauf des mehrstündigen RP-Forums.

Foto: michael lübke

Corporate Finance und Compliance sind für Wirtschaftskanzleien attraktive Wachstumsfelder — aber sie sind nicht die einzigen, die auf diesen Feldern aktiv sind.

 Dr. Christoph Küppers, Hogan Lovells

Dr. Christoph Küppers, Hogan Lovells

Foto: michael lübke

Vor allem für mittelständische Unternehmen ist die globalisierte Welt eine Herausforderung: Aus eigener Kraft schaffen sie es nicht, im internationalen Geschäftsverkehr alle rechtlichen und steuerlichen Rahmenbedingungen zu erkennen und Lösungen zu finden. Da sollten auch die Berater top sein. Beim RP-Wirtschaftsforum diskutierten Vertreter der Kanzleien insbesondere über die Chancen in den Bereichen Corporate Finance und Compliance.

 Sebastian von Lossow,

Sebastian von Lossow,

Foto: michael lübke

"Wir Wirtschaftskanzleien können gut als Barometer für die Lage der Wirtschaft genutzt werden — und danach geht es uns im Vergleich zu spanischen oder französischen Wirtschaftskanzleien sehr gut", betont Dr. Alexander Schröder-Frerkes (Bird & Bird). "Das Geschäft wächst stark, gerade die zahlreichen Transaktionen sind ein Indiz dafür, dass in Deutschland viel investiert wird." Von guten Wachstumsraten im Corporate Finance berichten auch andere Teilnehmer des Forums. "Bei reinen Finance-Themen wird viel über den Standort Frankfurt initiiert, weil sich dort die meisten Banken befinden", erläutert Dr. Wolfgang Hölters (Jones Day).Das bedeutet aber nicht, dass das Düsseldorfer Büro damit raus ist, im Gegenteil: "Bei großen Deals arbeiten wir mit gemischten Teams und verschiedenen Standorten."

 Burkhard Niesert, Mütze Korsch

Burkhard Niesert, Mütze Korsch

Foto: michael lübke

Auch Sebastian von Lossow (McDermott Will & Emery) berichtet von einem spannenden Tätigkeitsfeld — und einem steigenden Wettbewerb verschiedener Finanzierungsformen. "Private Equity, direkte Investments von Family Offices und andere Finanzierungsformen spielen gerade im Mittelstand eine immer größere Rolle. Diese Finanzierer haben sich in den letzten Jahren als verlässliche Partner gezeigt. Und der deutsche Mittelstand genießt auch im Ausland ein sehr hohes Vertrauen." Zudem gibt es Teilmärkte, für die einige Kanzleien eine besondere Expertise entwickelt haben. Immobilien gehören zum Beispiel dazu, wie Dr. Lars Kölling (Rotthege Wassermann) ausführt: "Kö-Bogen, Vodafone-Neubau — die Großbauten sind der breiten Öffentlichkeit natürlich ein Begriff. Aber kaum jemand weiß, wie breitgefächert die Arbeit für Wirtschaftskanzleien im Immobiliensegment ist."

 Erika Kutz-Benger, BDO Legal

Erika Kutz-Benger, BDO Legal

Foto: michael lübke

Die Düsseldorfer Kanzlei zählt zu den Spezialisten in diesem Bereich und kennt sich nicht nur in der Projektentwicklung und im Baurecht aus, sondern insbesondere auch in immobilienrechtlichen Transaktionen bis hin zur Steuerberatung und Wirtschaftsprüfung. Auch Dr. Florian Thamm, der bei Baker & McKenzie den Bereich Immobilienrecht in Europa leitet, beobachtet ein steigendes Interesse ausländischer und institutioneller Investoren am Düsseldorfer Immobilienmarkt: "Die Entwicklung war gerade im letzten Jahr außerordentlich positiv. Düsseldorf profitiert von der zunehmenden Attraktivität des deutschen Immobilienmarktes und gehört als eine der sog. "Big 7" zu den von Investoren am stärksten nachgefragten Städten in Deutschland."

 Lars Roßner, Buse Heberer Fromm

Lars Roßner, Buse Heberer Fromm

Foto: michael lübke

Rainer Wilke (Latham & Watkins) bedauert allerdings, dass das Wirken der Anwälte in der Öffentlichkeit nicht immer wahrgenommen werde. "Oft fallen nur negative Beispiele auf, wenn etwas schief gelaufen ist. Dabei ist das Aufgabengebiet Corporate Finance und Compliance spannend und komplex, wir sehen hier weiterhin gute Wachstumschancen." Mitunter geht es dabei nicht allein um anwaltliche Expertise. "Bei auf dem deutschen Markt noch unerfahrenen Investoren wirken wir auch als kulturelle Mittler, da es im Geschäftsverkehr teilweise nicht unerhebliche Unterschiede gibt, etwa zwischen europäischen und chinesischen Unternehmen, ergänzt Thamm. Wachsendes Interesse aus dem asiatischen Raum an Deutschland beobachtet auch Dr. Alexander Schröder-Frerkes. "Die Rolle der deutschen Anwälte ist größer geworden, früher standen bei chinesischen Investoren vor allem Kanzleien aus London im Fokus — heute gehen rund 60 Prozent aller chinesischen Investitionen in Europa nach Deutschland!" Das funktioniert auch in die umgekehrte Richtung. "Es gibt deutsche Unternehmen, die etwa für Investitionen in China nicht direkt auf chinesische Büros zurückgreifen, sondern auf Expertise von internationalen Düsseldorfer Kanzleien setzen, die dann wiederum bei Bedarf ihre chinesischen Büros einschalten", betont Dr. Wolfgang Hölters.

 Dr. Markus Schackmann, Deloitte Legal

Dr. Markus Schackmann, Deloitte Legal

Foto: michael lübke

Neben Großkonzernen sind es insbesondere auch exportorientierte Mittelständler, die das Können der Düsseldorfer Wirtschaftsanwälte nachfragen, argumentiert Dr. Florian Thamm. Seine Kanzlei berät derzeit unter anderem Firmen, die in Asien und Südamerika expandieren wollen. "Hier können wir aufgrund unserer internationalen Aufstellung in 47 Ländern einschließlich vielen Wachstumsmärkten Mandanten frühzeitig unterstützen und langfristig bei ihrer globalen Expansion begleiten."

 Dr. Michael J. Schmidt, tradeo Rechtsanwälte

Dr. Michael J. Schmidt, tradeo Rechtsanwälte

Foto: michael lübke

Klare Regeln für die Einhaltung von Recht und Verträgen spielen unter dem Stichwort "Compliance" bei deutschen Unternehmen eine immer größere Rolle. "Es gibt hier riesige Chancen für Wirtschaftsanwälte, für die nächsten zehn Jahre in Deutschland gute Geschäfte zu entwickeln — allerdings stehen wir hier im Wettbewerb zu den Wirtschaftsprüfungsgesellschaften", so Schröder-Frerkes. "Es gibt hier in Deutschland tatsächlich großen Nachholbedarf bei Compliance-Themen", ergänzt Dr. Lars Kölling. Dr. Wolfgang Hölters führt es nicht nur auf moralisch-ethische Gründe zurück, dass Unternehmen nicht gegen Gesetze verstoßen wollen: "Viele Unternehmen wollen Haftungsfälle vermeiden!"

 Unternehmen schaffen es oft nicht aus eigener Kraft, bei Geschäften alle rechtlichen und steuerlichen Rahmenbedingungen zu erkennen und Lösungen zu finden. Kommen dann noch Finanzierungsfragen hinzu, müssen auch die Berater top sein.

Unternehmen schaffen es oft nicht aus eigener Kraft, bei Geschäften alle rechtlichen und steuerlichen Rahmenbedingungen zu erkennen und Lösungen zu finden. Kommen dann noch Finanzierungsfragen hinzu, müssen auch die Berater top sein.

Foto: Alois Müller

Die Umsetzung von Compliance-Richtlinien in den Betrieben verlangt aber nicht nur anwaltliches Know-how. "Oft gilt es, Mitarbeiter bei der Umsetzung von Compliance mitzunehmen und keine Ängste zu schüren", so Sebastian von Lossow. Rainer Wilke hält es deshalb für wichtig, dass die Unternehmen klare Strukturen schaffen, um so Ängste abzubauen.

(RP)
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