ANZEIGE Go East Vermittler und Wegbereiter für Unternehmen aus China

Immer mehr mittelständische Unternehmer aus dem Reich der Mitte brauchen Vermittler und Übersetzer, um Sprache, Kultur und Gesetze zu verstehen.

 Claus Eßers und Christoph Schmitt (v.l.) von Hoffmann Liebs Fritsch & Partner machen Deutschland in China bekannt.

Claus Eßers und Christoph Schmitt (v.l.) von Hoffmann Liebs Fritsch & Partner machen Deutschland in China bekannt.

Foto: M. Lübke

"China scheint so weit entfernt und so fremd. Aber wenn man vor Ort ist, stellt man fest, dass die Unterschiede zwischen Ost und West gar nicht so groß sind, vor allem wenn es um Wirtschaft geht", sagt Claus Eßers von Hoffmann Liebs Fritsch & Partner. Der erfahrene Rechtsanwalt kennt das Land, viele Unternehmer und selbstverständlich auch die Politiker, ohne die in den Provinzen und Städten nichts geht. Eßers ist gemeinsam mit Partner Christoph Schmitt und der chinesischen Kollegin Li Li auch in diesen Wochen in den östlichen Metropolen Wenzhou, Hangzhou, Shanghai und Shenyang mit einer kleinen Roadshow unterwegs, in der er den neugierigen mittelständischen Unternehmern dort das fremde Deutschland ein wenig näher bringt.

Das Interesse an seinen Veranstaltungen ist groß — und es hat sich im Laufe der Jahre gewandelt. "Früher sind wir durch die Provinzen gereist, um vor allem für Kooperationen deutscher Firmen mit chinesischen Mittelständlern in China zu werben. Heute wollen umgekehrt immer mehr chinesische Unternehmer wissen, wie sie in Deutschland investieren können", stellt Eßers fest. Zunächst haben es große chinesische Konzerne vorgemacht, wie beispielsweise die SUMEC Group, deren deutsche Tochter Phono Solar seit 2007 in Willich bei Düsseldorf sitzt und heute eines der weltweit größten Photovoltaik-Unternehmen ist.

Das ist kein Zufall: Bereits 800 chinesische Unternehmen sind in Nordrhein-Westfalen zuhause, so viel wie in keinem anderen Bundesland. Und es sollen noch mehr werden. Die Dynamik und Konsequenz, mit der chinesische Mittelständler ihre Geschäfte vorantreiben, könne sich niemand vorstellen, der nicht schon mal in China war, sagt Eßers bewundernd. Wer weiß etwa hierzulande schon, dass fast alle Textilien bei Aldi, Lidl und Tchibo von ein und demselben chinesischen Familienunternehmen gefertigt werden? Eßers kennt die Familie, und er bekommt mit, wie die rasante Globalisierung auch in China Spuren hinterlässt.

"Die Lohnkosten sind in China dramatisch gestiegen, während auf der anderen Seite des Globus Aldi die Preise drückt. Wenn sich der Trend fortsetzt, wird der Familienverband vielleicht die Textilproduktion aufgeben und etwas völlig anderes machen. Chinesische Unternehmer denken da sehr pragmatisch und sind sehr flexibel. Sie investieren dort, wo es sich lohnt", so Eßers. Dabei stoßen die Macher aus dem Reich der Mitte gerne auch in für sie unbekannte Gefilde vor. Dazu zählt auch Deutschland, wo sie derzeit zahlreiche Firmen finden, in die sie sich einkaufen können.

Der Bedarf ist groß: Viele mittelständische Unternehmer in Deutschland haben es in den vergangenen Jahren versäumt, den Generationswechsel in der Führungsetage vorzubereiten. Die Geschichten gleichen sich: Die Söhne und Töchter interessieren sich nicht für die Firma, der Senior hängt zu lange an seinem Stuhl und vergisst, rechtzeitig einen Nachfolger aufzubauen — für die Unternehmen problematisch. "In solch einer Situation ist es gar nicht verkehrt, sich auch mit dem Gedanken zu beschäftigen, Teile oder das ganze Unternehmen an einen chinesischen Unternehmer zu verkaufen", sagt Eßers.

Die kulturellen Unterschiede seien gar nicht so groß, wie manch einer hier denke. Die Chinesen fügten sich sehr feinfühlig in die Konstellationen solcher Unternehmen ein. Zunächst ließen sie ihre deutschen Tochterunternehmen in der Regel erst einmal in Ruhe weiterarbeiten, ohne sich einzumischen. "Wenn dann chinesische Mitarbeiter geschickt werden, sprechen sie meistens englisch, lernen die deutsche Sprache schnell und assimilieren sich erstaunlich gut.

Chinesisch-deutsche Zusammenschlüsse gestalten sich erfahrungsgemäß mindestens genauso gut wie vergleichbare Unternehmungen mit europäischen Partnern", sagt Claus Eßers mit einem Schmunzeln. Probleme gebe es zuweilen eher dann, wenn sich der Staat einmische: entweder der chinesische, der Geldtransfers über die Grenzen Chinas hinweg grundsätzlich misstrauisch beäugt — oder auch der deutsche Staat, dessen Bürokratie nicht immer so kooperativ ist, wie sie sein sollte. Doch genau da helfe die Erfahrung der Kanzlei, die mittlerweile seit 40 Jahren in Düsseldorf am selben Standort aktiv ist, sagt Eßers mit Blick auf die Uhr. Er muss los. Der nächste Flug nach Shanghai geht in wenigen Stunden.

(RP)
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