Düsseldorf Fehler in Datenbank zu Panama-Papieren

Düsseldorf · Suchtreffer wurden teilweise inkorrekt angezeigt.

Die neue Datenbank zu den "Panama Papers" hat auch gestern für Wirbel gesorgt. Die Suchmaschine des Internationalen Konsortium Investigativer Journalisten (ICIJ) hat in Teilen in den ersten Tagen fehlerhaft gearbeitet. Dies bestätigte ein Journalist der "Süddeutschen Zeitung", die Teil des Recherchekonsortiums ICIJ ist, gestern auf Anfrage unserer Redaktion. Teilweise seien falsche Namen und Adressen zugeordnet worden. Dieser Fehler ist nach mitteleuropäischer Zeit erst gestern Morgen behoben worden. Da hatten mehrere Zeitungen schon über die Datenbank berichtet. Die Suchmaschine werde von Washington aus betrieben, teilte der SZ-Journalist mit. In seinem Haus sei man ohnehin skeptisch gewesen, ob diese Datenbank veröffentlicht werden sollte.

Der Datenpanne erklärt auch die Verwirrung im Meerbuscher Stadtteil Strümp. Dort hatte sich am Dienstag ein Rentner gewundert, warum er in der Datenbank in Verbindung mit einer chinesischen Person namens "Chen Zhi" und einer "Hugo Winner Group Ltd." gebracht wird. Wer gestern den Suchbegriff "Meerbusch" eingab, der wurde zwar erneut zur Adresse des Rentners in Meerbusch-Strümp geführt, allerdings von dort nicht mehr zu einer Person namens Chen Zhi. Stattdessen wird jetzt der Name des Sohnes angezeigt. Der wiederum soll Shareholder einer Firma namens "R. G. H. Tourism & Investment & Marketing Asia Co. Ltd." sein. Der Sohn hat eine Stellungnahme angekündigt.

Am Montag hatte das ICIJ Adressen und Firmennamen von Protagonisten der Panama Papers ins Netz gestellt. Seitdem kann weltweit jeder in einer Datenbank suchen. Sie soll nach Angaben der Betreiber Adressen vieler Firmen, Personen oder Treuhänder auswerfen, die über die Anwaltskanzlei Mossack Fonseca in Panama Geld in Briefkastenfirmen investiert haben. Die am Montag publizierten Informationen über die 217.000 Firmen sind nur ein kleiner Teil der Panama-Papiere, da sie den Wert von Konten oder Briefkastenfirmen nicht beinhalten. Außerdem gibt es offensichtlich viele Details in dem heimlich kopierten Material, die falsch oder erklärungsbedürftig sind.

Auf der Internetseite sichert sich das ICIJ dagegen ab, dass aus dem Material möglicherweise unzulässige Schlüsse gezogen werden: "Wir wollen nicht unterstellen, dass irgendwelche Personen, Unternehmen oder andere Rechtsträger, die in der ICIJ Offshore Leaks Datenbank vorkommen, Gesetze gebrochen oder sich auf andere Weise unzulässig verhalten haben."

(RP)
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