Geldern Feuer vernichtet Werkshalle der Firma Ruwel in Geldern

Geldern · Die Fertigungshalle des Leiterplatten-Herstellers brannte ab. Die Rauchwolke zog bis ins Ruhrgebiet.

Im Werk des Leiterplatten-Herstellers Ruwel in Geldern ist in der Nacht zu gestern eine der zwei großen Produktionshallen in Flammen aufgegangen. Das Feuer wurde gegen vier Uhr morgens gemeldet, wütete danach über Stunden und zerstörte die betroffene Anlage vollständig. Ein Großaufgebot der Feuerwehr brachte den Brand gegen 7 Uhr unter Kontrolle, letzte Löscharbeiten dauerten bis zum Nachmittag an. Das Gelände glich danach einer Trümmerlandschaft aus schwelenden Gebäudeteilen und den verkohlten Resten von Maschinen.

Menschen kamen nicht zu Schaden, die Frühschicht im Werk hatte noch nicht begonnen. "Ich bin sehr froh, dass es keine Verletzten gibt. Auch über einen Umweltschaden ist nichts bekannt", sagte Bart Kempen von dem Unternehmen gestern Nachmittag.

Allerdings entwickelte sich dichter Rauch, der in der ganzen Stadt wahrzunehmen war. Die Wolke zog von Geldern aus über Dinslaken bis ins Ruhrgebiet. Über die Medien und die Warn-App "Nina" wurden Anwohner aufgefordert, Fenster und Türen zu schließen. Die Firma benutzt für den Prozess der Leiterplatten-Herstellung unterschiedliche Chemikalien, die ebenfalls in Rauch aufgingen. Spätere Luft-Messungen gaben allerdings Entwarnung: Es waren keine erhöhten Schadstoffwerte festzustellen.

Kreisbrandmeister Reiner Gilles aus Geldern leitete den Einsatz am Ruwel-Werk. "Die Halle ist dem Brand komplett zum Opfer gefallen. Aber wir konnten im Bereich des Chemielagers die Tanks retten, so dass da keine Gefährdung von ausgeht", erklärte er. Das Feuer habe sich rasch ausgebreitet, obwohl es offenbar frühzeitig bemerkt worden sei.

Die Brandursache stand gestern noch nicht fest, die Kriminalpolizei ermittelt. Auch wie hoch der finanzielle Schaden für Ruwel ist, war gestern noch nicht abzusehen.

Während der Löscharbeiten forderte die Feuerwehr eine Drohne der Hilfsorganisation International Search and Rescue (Isar) Germany an. Diese lieferte Luftbilder für einen besseren Überblick über die Lage. Ferner ließ sie die Rauchwolke per Hubschrauber verfolgen.

(see/luk/Isa/top)
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