Sicherheit, Anfahrt, Wetter Das muss man zu "Rock am Ring" wissen

Düsseldorf · Am Pfingstwochenende steigt am Nürburgring eines der bekanntesten Rockfestivals des Landes: 85 Bands treten bei "Rock am Ring" auf, rund 87.000 Fans werden erwartet. Die Sicherheitsvorkehrungen sind besonders hoch. Wir sagen, woraus sich die Festivalbesucher einstellen müssen.

 Ein Festivalbesucher vor der Bühne. (Archivbild)

Ein Festivalbesucher vor der Bühne. (Archivbild)

Foto: dpa, tfr hpl

Vom zweiten bis vierten Juni rocken am Nürburgring und auf dem Zeppelinfeld in Nürnberg rund 90 Bands auf drei Bühnen. Unter anderem haben sich Marteria, Broilers, Beginner, Bastille, Beatsteaks, Kraftklub, Liam Gallagher, Donots, Macklemore & Ryan Lewis, Kaiser Franz Josef und 2 Cellos angesagt.

Was wird für die Sicherheit getan? Die Veranstalter kündigen angesichts des jüngsten Terroranschlags auf ein Popkonzert in Manchester "gründliche Einlasskontrollen und Bodychecks" in der Eifel an. "Wir haben die Anzahl der Ordner aufgestockt, Bodychecks zur Regel gemacht, die Überwachung des Backstagebereichs und der Umgebung bereits vor Beginn des Festivals ausgeweitet. Mitarbeiter patrouillieren rund um das Gelände", sagte Veranstalter Marek Lieberberg im Gespräch mit unserer Redaktion. Die Festivalmacher bitten Besucher um erhöhte Aufmerksamkeit und Wachsamkeit. Zudem sollen mehr als 1200 Polizisten am Nürburgring präsent sein, wie der rheinland-pfälzische Innenminister Roger Lewentz (SPD) am Mittwoch im Landtag in Mainz mitgeteilt hat. Geplant sei neben einer Wache vor Ort auch der Einsatz von Zivilbeamten. Ziel sei nicht nur die Eindämmung von Straftaten, sondern auch der "Schutz der Veranstaltung vor Gefahren von außen". Die Sicherheitsbehörden in Rheinland-Pfalz müssten weiter von einer "hohen abstrakten Gefährdungslage" ausgehen, "die sich jederzeit in Form von Anschlägen realisieren kann".

Was darf man mitnehmen? Taschen und Rucksäcke sind auf dem eigentlichen Festivalgelände untersagt. "Auf das Gelände darf nur noch das mitgenommen werden, was absolut notwendig ist: Schlüssel, Handy, Portemonnaie sowie Kosmetik- bzw. Arzneitäschchen", erklärte Lieberberg. Gürteltasche und eine kleine, faltbare, und leere Getränkeflasche sind erlaubt. Auf dem Festivalgelände gibt es kostenlos Wasser.

Drohen wieder Unwetter? Regenjacke statt Norwegerpulli - am Mittwoch sagt Diplom-Meteorologe Helge Tuschy vom Deutschen Wetterdienst mit Blick auf das Pfingstwochenende voraus: "Am Freitag kommt wieder feucht-warme Luft von Frankreich. Nachmittags und abends sind kräftige Gewitter zu erwarten." Noch happiger könnte der Samstag in der Eifel mit Blitzen, Donner, Starkregen und Hagel werden. Weitaus harmloser zeige sich wohl der Sonntag.

Auf der ebenen Fläche des Flugplatzes Mendig hat das Festival in den vergangenen zwei Jahren nicht nur mit Musik, sondern auch mit Blitzschlägen und vielen Verletzten Schlagzeilen gemacht. Der Nürburgring gilt mit seinen Gebäuden und Hügeln bei Gewittern als etwas weniger gefährdet. Zudem haben die Veranstalter nun nach eigenen Angaben auf den dortigen Campingflächen hohe Blitzableiter in die Erde rammen lassen, die im Umkreis von 20 Metern Besuchern Schutz bieten sollen. Die sichersten Orte bei Gewittern seien Autos: "Besucher, die freie Plätze in den Fahrzeugen haben, sollen dies mit angeschaltetem Warnblinker signalisieren."

Gibt es noch Karten? Die beiden Zwillingsfestivals Rock am Ring am Nürburgring und Rock im Park in Nürnberg meldeten, dass sämtliche 175.000 Tickets restlos ausverkauft sind. Fans, die keine Tickets mehr erwerben konnten, sollten auf eine Anreise verzichten, da keine Kassen geöffnet werden.

Wie läuft die Anfahrt? Von Düsseldorf aus führt der Weg an den Ring über die A1 in Richtung Koblenz. Am Autobahnkreuz Bliesheim entweder der A1 Richtung Trier bis Ausfahrt Blankenheim folgen, dann auf die B258 fahren, oder die A61 Richtung Koblenz bis Ausfahrt Niederzissen nehmen, dann auf die B412 wechseln. Der Nürburgring ist bereits auf der Autobahn ausgeschildert. Beide Strecken nehmen sich nicht viel, rund eineinhalb Stunden dauert der Trip. Aber wer nicht mitten in der Nacht anreist, steht spätestens zwei Kilometer vor dem Nürburgring im Stau — und der kann dann durchaus noch mehrere Stunden dauern. Grund dafür: Die langen Schlangen vor den Parkplätzen.

Und damit ist die Odyssee noch nicht vorüber. Nachdem das Auto auf dem Parkplatz steht, muss der komplette Inhalt noch zum Zeltplatz geschleppt werden. Dafür sollten Ringrocker am besten einen fahrbaren Untersatz wie einen Bollerwagen mitnehmen. Wer also unbedingt eine spezielle Band sehen möchte, sollte sich einen großen Puffer bei der Anreise einplanen.

(top/tobi/dpa)
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