Kreis Viersen Frosch-Infektion: Grenzgebiet für Wanderer gesperrt
Kreis Viersen · In der Nähe von Roermond ist ein bei deutschen Ausflüglern beliebtes Wandergebiet gesperrt worden, weil Biologen dort ein bisher wenig erforschtes Virus bei Amphibien festgestellt haben. Im Naturschutzgebiet "De Driekstruik" zwischen Roermond und Herkenbosch, direkt angrenzend an die Kreise Viersen und Heinsberg, wurde das sogenannte Rana-Virus nachgewiesen.
Kinderserie "Unser Garten": Frösche
Rana ist ursprünglich Lateinisch für Frosch. Das sich schnell ausbreitende Virus befällt nur Amphibien, also Kröten, Frösche, Salamander oder auch Molche. Es kann zu einem Massensterben dieser Tiere führen. Als zuständige Behörde hat die niederländische Forstbehörde im Distrikt Limburg den gefährdeten Bereich komplett für Besucher gesperrt - voraussichtlich bis Mitte September. "Wir sind bemüht, die Ausbreitung des Virus zu verhindern", berichtet die Biologin Stefani Pleines von der Biologischen Station Krickenbecker Seen in Nettetal. Bisher seien erst wenige Tiere verstorben. Das Virus sei unter Experten bereits seit einigen Jahren bekannt und führe dazu, dass die Tiere innerlich verbluten.
Die Kreise Heinsberg und Viersen bitten Wander- und Naturfreunde aus Deutschland, den Grenzübertritt zu vermeiden und vor allem die Wegsperrung auf niederländischem Gebiet unbedingt zu beachten. Ein Tritt mit einem Schuh in kontaminiertes Gelände reicht aus, um das Virus in andere Gebiete zu verschleppen.
In der weiteren Umgebung der Sperrzone gelten folgende Hinweise: Wanderer und Spaziergänger sollten den Kontakt zu Tümpeln, Teichen und Bächen vermeiden und Abstand zu Gewässern halten. Daher sollten Hundebesitzer ihre Vierbeiner nicht in den Gewässern spielen lassen. Ebenso wird geraten, Amphibien und Reptilien nicht zu berühren.
Für Menschen und alle Tiere außer Amphibien ist das Rana-Virus ungefährlich. Es kann aber durch sie verbreitet werden. Zunächst waren die Biologen auch von einer Gefährdung für Fische ausgegangen.
