Wetter in NRW Schnee und Eis zum Frühlingsstart

Düsseldorf · Obwohl am Sonntag der Frühling beginnt, bleibt es kalt und windig. Trotzdem kehren die ersten Zugvögel nach NRW zurück. Die ersten Blumen erblühen, sobald es keinen Bodenfrost mehr gibt. Unterm Strich war der Winter deutlich zu warm.

Franz Mole hat zum meteorologischen Start in den Frühling keine guten Nachrichten. "Es bleibt in den kommenden zwei Wochen kalt und windig", sagt der Meteorologe des Deutschen Wetterdienstes (DWD). "Wir behalten im März weiter das Schauerwetter der vergangenen Wochen bei." Die T-Shirts müssen also erst einmal noch ein Weile im Schrank bleiben.

An Sonne und zweistellige Temperaturen sei laut DWD in den nächsten Tagen überhaupt nicht zu denken. Auch die Winterreifen sollte man besser noch nicht wechseln. Denn zum Start in die Woche droht fast überall in NRW Glatteis im Berufsverkehr. Vereinzelt kann es sogar schneien. "Wir erleben einen Kaltstart in den Frühling", betont Mole. Nachts wird es in den nächsten zwei Wochen sogar fast überall Bodenfrost geben bei eisigen Temperaturen von bis zu minus fünf Grad.

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Foto: Michaela Treiber

Zugvögel kehren heim

Daran stören sich die fliegenden Rückkehrer nicht: Kurzstreckenzieher wie der Weißstorch, der Kranich und die Wildgans kommen in diesen Tagen zurück an den Niederrhein. Sie haben in Spanien oder Nordafrika überwintert und bekommen daher ganz gut mit, wenn es warm genug wird, um nach Hause zu kommen, sagt Julian Heiermann, Zoologe beim Bundesverband des Naturschutzbundes (Nabu). "Die Vögel, die nicht ganz so weit weg überwintert haben, können schneller auf einen Wetterumschwung reagieren", so der Experte. Das sei wichtig, denn wer schnell wieder da ist, ergattert die schönsten Brutplätze. "Die Vögel haben im Frühling mehr Stress, um als erstes wieder zurück zu sein", so Heiermann. Kohlmeisen und Amseln haben diesen Ärger nicht: Sie waren nie weg, balzen aber seit kurzem wieder lautstark durch ihr Gezwitscher.

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Etwas früh ist es für die Winterschläfer und die ersten Blumen. Der Bodenfrost macht ihnen noch zu schaffen. Sobald es etwas milder wird, erwachen die Kröten und Frösche aus ihrer Winterstarre und der Igel aus seinem Schlaf. Sie wandern dann in die Gärten und Teiche zurück. "Bei den Frühblühern dürfte es auch bald los gehen. Krokusse und Schneeglöckchen gehören dazu, aber auch Buschwindröschen und der Huflattich", sagt der Nabu-Experte. Denn Letztere wachsen im Wald und müssen aufschlagen, bevor die Bäume ihre Blüten bekommen. Denn dann bekommen sie nicht mehr allzu viel Sonne ab. "Solange es aber noch Nachtfrost gibt, steht alles in der Startposition", erklärt Heiermann.

Kalendarischer Frühling beginnt am 20. März

Noch ist der meteorologische Frühlingsbeginn recht dürftig. Das ändert sich hoffentlich zum kalendarischen Frühlingsbeginn am 20. März. Der Meteorologische startet zum 1. März, da die Meteorologen die Jahreszeiten in ganze Monate einteilen, um Jahreswerte besser vergleichen zu können. Der Frühling umfasst für sie März, April und Mai. Der kalendarische wird über den Sonnenstand definiert. Weil am 20. März Tag und Nacht gleich lang sind - die Sonne steht an diesem Tag senkrecht über dem Äquator -, spricht man zum kalendarischen Frühlingsanfang von der Tagundnachtgleiche.

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Dank der Statistiker ist klar, dass dieser Winter in NRW und deutschlandweit deutlich zu mild ausgefallen ist. Die Durchschnittstemperatur lag laut DWD 1,6 Grad über dem vieljährigen Mittel der Jahre 1961 bis 1990. Diese Zeit dient als internationale Vergleichsperiode. Erstmals in Deutschland kletterten die Temperaturen im vergangenen Januar auf über 20 Grad: Am 10. Januar zeigte das Thermometer in Piding in Oberbayern den Rekordwert von 20,5 Grad. Am 29. Dezember registrierte der DWD in Altheim an der oberen Donau mit minus 24,9 Grad den tiefsten Wert dieses Winters.

(RP)
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