Düsseldorf Gepanschte Krebsmittel auch in Düsseldorf

Düsseldorf · Auch zwei Düsseldorfer Praxen sind mit gepanschten Krebsmedikamenten aus der Alten Apotheke in Bottrop beliefert worden. Das meldete gestern die Stadt Düsseldorf mit Bezug auf das Gesundheitsamt in Bottrop. Es handelt sich dabei um das europäische Brustzentrum und die Urologie am Malkasten. Informationen über betroffene Patientinnen und Patienten unterliegen der ärztlichen Schweigepflicht und liegen der Stadt daher nicht vor, heißt es weiter. Die Betroffenen könnten sich aber an ihre Ärzte wenden.

Der Bottroper Apotheker sitzt seit Ende November 2016 in Untersuchungshaft. Ihm werden Abrechnungsbetrug und Verstöße gegen das Arzneimittelgesetz vorgeworfen. Er soll in mehr als 62.000 Fällen die Wirkstoffe zu gering dosiert und Krankenkassen um 56 Millionen Euro betrogen haben. Nach Überzeugung der Staatsanwaltschaft wurde dadurch die Qualität der Präparate gravierend gemindert oder völlig aufgehoben.

Die Stadt Düsseldorf versucht, Betroffenen im Rahmen ihrer Möglichkeiten zu helfen. Sie fühle sich der Gesundheit der Bevölkerung verpflichtet. Auf der Internetseite des Gesundheitsamtes (www.duesseldorf.de/gesundheitsamt) werde eine Liste mit den betroffenen Medikamenten veröffentlicht.

(RP)
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