Meerbusch Gottesdienste zum Gedenken an die Opfer

Meerbusch · In mehreren Städten in NRW, etwa Meerbusch und Wuppertal, haben Menschen der Toten gedacht.

Mit Gottesdiensten haben Menschen in mehreren NRW-Städten am Wochenende der Opfer des Flugzeugabsturzes gedacht. In Kirchengemeinden in Meerbusch, Wuppertal und Porta Westfalica kamen am Samstag hunderte Menschen zusammen, um für die Toten zu beten. Drei der getöteten Passagiere stammten aus Meerbusch; ein Ehepaar hatte einen Städtetrip gebucht, hinterlässt zwei schulpflichtige Söhne. Ein Mann, der mit Frau und anderthalbjährigem Kind in Spanien wohnte, wollte seine Familie in Meerbusch besuchen. Das Leid und die Trauer zu benennen, helfe den Menschen, sagte Pfarrer Norbert Viertel in der Kirche St. Stephanus bei dem Gottesdienst. Das sei ein Stück Befreiung. Man trauere voll der Liebe und schöner Erinnerungen.

Gemeinsam mit der evangelischen Pfarrerin Heike Gabernig entzündete er drei Kerzen auf dem Altar, als Zeichen für die aus Meerbusch stammenden Opfer. Dann luden die beiden die Gottesdienstbesucher ein, Teelichte rund um die drei Kerzen aufzustellen. Bald waren diese von einem Meer kleiner Lichter umgeben - ein tröstlicher Anblick. Man dürfe die geliebten Menschen nicht auf ihr schreckliches Ende reduzieren, mahnte Pfarrer Viertel. Gott sei immer da, gerade im Leid. "Er war mit im Flugzeug. Ich wage sogar zu sagen: Er war mit im Cockpit", sagte Viertel. Gott sei jemand, der mitleide und der die Menschen nicht allein lasse.

Auch die evangelische Kirchengemeinde der Familie des Copiloten in Montabaur gedachte gestern der Opfer. Pfarrer Michael Dietrich bat in der Lutherkirche um "Geduld, Barmherzigkeit und Gnade", um irgendwann einen Neubeginn möglich zu machen. In der zweiten Kirche der Gemeinde, der Pauluskirche, wird eine Klagewand eingerichtet, an der Menschen Gebete hinterlassen können. Die Kirche soll in den nächsten Tagen von 10 bis 18 Uhr geöffnet sein.

In Haltern soll es am Mittwoch einen öffentlichen Trauergottesdienst geben. Für den 17. April ist ein staatlicher Trauerakt im Kölner Dom geplant. Dazu werden unter anderem Bundespräsident Joachim Gauck und Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) erwartet.

(kir/mrö)
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