Düsseldorf Grüner Arndt Klocke fälschlich unter Terrorverdacht

Düsseldorf · Die Polizei hielt den Landtagspolitiker Arndt Klocke für eine verdächtige Person.

Düsseldorf: Grüner Arndt Klocke fälschlich unter Terrorverdacht
Foto: Hans Dörner

Eine Polizeikontrolle am Düsseldorfer Landtag hat bei der Landtagsfraktion der Grünen für Verstimmung gesorgt. Arndt Klocke, verkehrspolitischer Sprecher der Partei, war auf dem Weg vom Parlament zum Hauptbahnhof von einer Streife angehalten worden. Der Politiker hatte ein Bild von der Abendstimmung am Landtag gemacht. Dies machte ihn für die Beamten offenbar zu einer verdächtigen Person.

Wie Klocke berichtet, sei einer der Beamten "sehr energisch" geworden. Dass er sogleich einen Abgeordnetenausweis vorzeigen konnte, habe den Polizisten nicht beeindruckt. Der Beamte habe das Dokument zur Funkabfrage mit ins Auto genommen und ihn warten lassen.

Da er seinen Zug nicht verpassen wollte, habe er nach einer gewissen Zeit an die Scheibe geklopft und nachgefragt, wie lange die Kontrolle noch dauern werde. Daraufhin sei er von dem Beamten angeherrscht worden. Schließlich wurden auch noch Klockes Personalien aufgenommen.

Ein Sprecher der Düsseldorfer Polizei nahm den Beamten in Schutz. Da der Landtag ein gefährdetes Gebäude sei, hätten die Objektschützer verdächtige Personen genau im Blick. Das Foto habe eine Vorbereitungshandlung für einen Anschlag sein können, hieß es. Deswegen sei die Kontrolle richtig gewesen.

Nachdem sich Klocke beim Düsseldorfer Polizeipräsidenten über das aus seiner Sicht schikanöse Vorgehen beschwert hat, soll es nun in der nächsten Woche — diesmal im Landtag — zu einer erneuten Begegnung zwischen dem Politiker und dem Beamten kommen.

Während Klocke davon ausgeht, dass sich der Polizist entschuldigen wird ("Dann ist die Sache für mich erledigt"), nennt die Polizei einen anderen Grund für das Treffen. Ziel sei es, die unterschiedlichen Sichtweisen auszutauschen, sagte der Polizeisprecher. Ein Verbot, den Landtag zu fotografieren, existiert nicht.

(RP)
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