Düsseldorf Gymnasiasten sollen entlastet werden

Düsseldorf · Schulministerin Sylvia Löhrmann kündigt rechtliche Rahmenvorgaben an.

In NRW bleibt es beim Abitur nach acht Gymnasialjahren (G8). Allerdings sollen die Schüler entlastet werden. Schulministerin Sylvia Löhrmann (Grüne) kündigte im Landtag an, dass sie im Zusammenwirken mit dem Parlament die rechtlichen Rahmenbedingungen dafür schaffen werde, dass die entsprechenden Empfehlungen des Runden Tisches "zeitnah" umgesetzt werden: "Hier müssen wir klare Ansagen machen." Die Schulen sollen auf einem "pädagogischen Tag"eigenverantwortlich entscheiden, wo Handlungsbedarf besteht.

Wie berichtet, soll es neue Regelungen für Hausaufgaben, Lernzeiten und Klassenarbeiten geben. Zudem soll der verpflichtende Nachmittagsunterricht begrenzt werden; Ergänzungsstunden können auch für die individuelle Förderung genutzt werden.

Klaus Kaiser (CDU) verwies darauf, dass diese Empfehlungen nichts Neues seien; Rot-Grün habe jedoch nicht beherzt genug gehandelt. Löhrmann räumte ein, dass sie den Umstellungsprozess zu positiv eingeschätzt habe. Zugleich warf sie der früheren schwarz-gelben Landesregierung vor, die Schulzeitverkürzung 2006 überhastet vorgenommen zu haben. Sie wies den Vorwurf von CDU und FDP zurück, die Gymnasien würden schlechter behandelt als andere Schulformen.

In der Debatte sprachen sich lediglich die Piraten für ein Abitur nach neun Jahren (G9) aus; am Runden Tisch habe sie "kein einziges pädagogisches Argument für G8 gehört", sagte Monika Pieper. Eine sofortige Rückkehr zu G9 fordern die Elterninitiativen "Gib-8" und "G9 jetzt". Sie wollen den Landtag zwingen, sich erneut mit dem Thema zu befassen. Dazu sind 66 000 Unterschriften nötig. Eigenen Angaben zufolge liegen bisher 50 000 vor; die Eintragungsfrist endet im März.

(RP)
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