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NRW Hannelore Kraft will Saxofon spielen lernen

Düsseldorf · Hannelore Kraft wird 2017 bei der Landtagswahl antreten, um Ministerpräsidentin von NRW zu bleiben. Das bestätigt sie in einem Interview der "Bild am Sonntag". Gleichzeitig scheint die 53-Jährige sich Gedanken für die Zeit nach der Politik zu machen.

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Das sind die Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten der Bundesländer

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Foto: dpa/Michael Kappeler

So erklärt sie in dem Gespräch, sie wolle "rund um ihren 60. Geburtstag" Gleitschirm fliegen - das ist bekanntermaßen ein riskanter Sport, und mit 60 wäre eine erneute Amtszeit als Ministerpräsidentin ungefähr abgelaufen. "Irgendwann" wolle sie auch Saxofon spielen. Und sie möchte wieder anfangen, Chinesisch zu lernen - auch kein typisches Hobby einer Ministerpräsidentin mit vollem Terminkalender.

Das Gespräch zeigt, dass die Sozialdemokratin versucht, sich für den bevorstehenden Wahlkampf erneut als volkstümlich auftretende Landesmutter zu profilieren, nachdem 2014 für die rot-grüne Landesregierung eher schlecht gelaufen war. Die vom Bund geplante Maut bezeichnet Kraft denn auch als "Murksmaut". Es bereite ihr "Sorgen", dass die Maut ausländische Touristen von Reisen in deutsche Urlaubsregionen abhalten werde.

Obwohl NRW regelmäßig höhere Schulden macht als geplant, verkündet Hannelore Kraft aber, dass NRW im Jahr 2020 wie vom Grundgesetz vorgeschrieben ganz ohne neue Schulden auskommen werde.

Unter ihrer Regierung sei die Neuverschuldung seit 2010 um 70 Prozent auf jetzt noch 1,9 Milliarden Euro gesunken, sagt die Ökonomin. Dabei muss aber gesehen werden, dass 2010 die Schulden wegen des globalen Konjunktureinbruches hochsprangen, wogegen die Steuern nun sprudeln. Andere Länder haben außerdem ebenso schnell ihre Neuverschuldung wie NRW abgebaut - Rheinland-Pfalz und Hessen um 70 Prozent seit 2010, Hessen um 60 Prozent, Bayern macht überhaupt keine neuen Schulden mehr.

Kraft hält daran fest, dass NRW durch den aktuellen Länderfinanzausgleich wegen einer besonderen Art der Mehrwertsteuerverrechnung stark benachteiligt werde. Es wird also noch viel Streit mit den anderen Ländern und auch dem Bund geben, weil NRW einige hundert Millionen Euro zusätzlich fordert.

Zur Berliner Politik meint die stellvertretende SPD-Chefin, "mit einer guten Aufstellung" habe ihre Partei "natürlich Chancen, die Bundestagswahl 2017 zu gewinnen". Die SPD müsse "weiter hart arbeiten" - das kann man als Kritik an Parteichef Gabriel interpretieren. Aktuell liegt die SPD in Umfragen mit 23 bis 26 Prozent weit hinter der Union mit mehr als 40 Prozent.

(RP)
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