RP-Serie Was wir mit Heimat verbinden
Franziska Greeven (18), Auszubildende zur Maler- und Lackiererin aus Birten bei Xanten:
„Für mich ist die Heimat da, wo meine Wurzeln liegen. Es ist aber nicht nur mein eigenes Zuhause, sondern auch die Orte, wo meine Geschwister und Freunde wohnen. Heimat ist dort, wo ich mich wohlfühle. Daher engagiere ich mich auch ehrenamtlich in meinem Heimatdorf und unterhalte zu Karneval Senioren, die nicht mehr zu den Zügen gehen können. Birten wird immer meine erste Heimat sein, auch wenn ich mal wegziehen sollte. Das habe ich aber nicht vor und finde es schade, dass immer mehr Menschen in die Stadt ziehen. Darunter leidet das Dorf sehr.“
Gregor Loers (20), Organist aus Dormagen:
„Heimat definiere ich neben Familie über die Beziehung zu Menschen und Kultur. Der Standort, an dem man groß geworden ist, spielt dabei eine nebensächliche Rolle. In meiner Arbeit als Kirchenmusiker habe ich viele Berührungspunkte mit der Vielfalt des Rheinlandes und begegne ständig Menschen, die sich engagieren. Wenn ich mal im Ausland bin und dort mit Kirche und Musik in Berührung komme, bin ich auch wieder zu Hause.“
Sylvia Engelbergs (25) Landwirtin aus Pont:
„Mit dem Begriff Heimat verbinde ich meine Familie und den Hof, Freunde, Nachbarn und Pont. Heimat ist für mich auch die Mentalität und die Sprache, das typische ,dat‘ und ,wat‘ und das Plattdeutsch, das mein Opa gesprochen hat und das ich selbst zwar nicht spreche, aber verstehen kann. Es sind auch Gerüche: die Rindfleischsuppe meiner Mutter oder Kakao mit frischer Milch von unserem Hof. Heimat sind die Orte wie der Kindergarten, in dem man erste Kontakte geknüpft hat. Und es sind die Leute, die um einen herum leben.“
Sonja Tiede (28), Erziehungswissenschaftlerin aus Düsseldorf:
„Ich verbinde ,Heimat’ nicht mit einem bestimmten Ort. Natürlich wäre es nicht leicht, meine Heimatstadt Düsseldorf zu verlassen, denn hier bin ich geboren, aufgewachsen, und ich verbinde viele Ecken Düsseldorfs mit tollen Erinnerungen. Solange mein Mann und meine Tochter mitkommen, kann jeder Platz auf der Welt meine Heimat werden. Denn bei meiner Familie fühle ich mich geborgen. Genau das verbinde ich mit Heimat.“
Christoph Imber (29), Geschäftsführer aus Remscheid:
„In meiner Heimat genieße ich die Mischung aus Großstadtleben und Dorfcharakter. Man sagt, egal wo man sich in Remscheid befindet, man ist zu Fuß in fünf Minuten im Wald. Das ist für mich ein Stück weit Luxus.“
Christina Flöck (25), Erzieherin aus Grevenbroich:
„Da ich vom Dorf komme, verbinde ich Heimat vor allem mit Dorfgemeinschaft. Die soziale Interaktion, die das Leben ausmacht, ist mir wichtig: das Maifeuer, St. Martin, das Schützenfest. Heimat ist Zusammensein.“
Filiz Yesilay (33), Inhaberin der Floristik-Werkstatt in Krefeld:
„Heimat ist für mich da, wo ich mich wohlfühle und wo ich meine Träume verwirklichen kann. Wo das Viertel aus Gesichtern besteht und Nachbarn zu Freunden werden. Heimat ist für mich da, wo ein Miteinander stattfindet.“