Dormagen Mit dem "Piwipper Böötchen" übern Rhein

Dormagen · Der Rhein als Transportweg: Fußgänger und Radler können am Wochenende und an Feiertagen im Sommer die Fähre "Piwipp" zwischen Dormagen-Rheinfeld und Monheim nutzen. Die NGZ verlost zwei Mal zehn Fahrkarten für die Fähre.

 Fahrräder werden auf der "Piwipp" kostenlos über den Rhein befördert.

Fahrräder werden auf der "Piwipp" kostenlos über den Rhein befördert.

Foto: Georg Salzburg

Bei schönem Wetter reicht die Warteschlange oft bis zum Landgasthaus Piwipp zurück: Samstags, sonntags und feiertags nutzen viele Ausflügler, vor allem Spaziergänger und Radfahrer, die Möglichkeit, von 10.30 bis 18 Uhr mit der kleinen Fähre "Piwipp" von Dormagen-Rheinfeld nach Monheim über den Rhein überzusetzen. 25 Passagiere - und ihre Fahrräder - können pro Fahrt mit an Bord genommen werden.

 Geduldig warten die Fahrgäste an der Anlegestelle am "Haus in Rheinfeld, bis die Fähre sie nach Monheim übersetzt. Fotos (3): Georg Salzburg

Geduldig warten die Fahrgäste an der Anlegestelle am "Haus in Rheinfeld, bis die Fähre sie nach Monheim übersetzt. Fotos (3): Georg Salzburg

Foto: Piwipp"

Als vor einigen Jahren einige Monheimer und Dormagener Privatleute die Fährverbindung, die vom Mittelalter bis 1977 bestanden hatte, wieder aufnehmen wollten, wurden sie zunächst belächelt. Doch seit der rund 150 Mitglieder zählende Verein "Piwipper Böötchen" um den engagierten Vorsitzenden Professor Heiner Müller-Krumbhaar die Wiederbelebung der historischen Heimat-Verbindung Schritt für Schritt konsequent umsetzte, läuft der Fährbetrieb weitaus besser als erwartet. Nach der Schiffstaufe der Fähre "Piwipp" im September 2012 konnte der Verein in den ersten fünf Jahren eine Erfolgsgeschichte schreiben: "Wir haben die Zahl von 100.000 Fahrgästen erreicht", erklärte Müller-Krumbhaar im September 2017 bei der Feier "800 Jahre Schifffahrt in Monheim".

 Bootsführer Wolfgang Hoffmann bei der Arbeit beim Anlegen in Monheim.

Bootsführer Wolfgang Hoffmann bei der Arbeit beim Anlegen in Monheim.

Foto: Georg Salzburg

Und trotz des mit zwei Euro für Erwachsene und einem Euro für Kinder konstant niedrig gehaltenen Fahrpreises funktioniert der Fährbetrieb von Ostern bis Oktober - auch dank großzügiger Spenden, die die Investitionen in das Boot decken. "Wir wollen keinen Gewinn erwirtschaften, müssen aber immer wieder Geld in das Boot investieren", erklärt der Vorsitzende. So fließt dann auch eventueller Überschuss direkt wieder in die "Piwipp". 2016 leisteten sich die Mitglieder des Vereins "Piwipper Böötchen" daher auch die Ablehnung einer vom Vorstand vorgeschlagene Beitrags-Halbierung von 48 auf 24 Euro im Jahr. Sie wollen auch mit Blick auf die Finanzierung der Wartungs- und Reparaturarbeiten dafür sorgen, dass der Verein in den Fährbetrieb investieren und ihn vielleicht sogar ausbauen kann. "Ein Polster von 100.000 Euro wäre für Instandhaltungen optimal", sagte Müller-Krumbhaar.

Lob gab es für den Verein und seinen Vorsitzenden auch von der rechtsrheinischen Seite: "Wenn Professor Heiner Müller-Krumbhaar und sein Böötchen-Verein nicht wären, die die Fährverbindung wiederbelebt haben, hätten wir jetzt auch keinen neuen Anleger", lobte Landrat Thomas Hendele aus dem Kreis Mettmann das ehrenamtliche Engagement. Das hob auch Dormagens Bürgermeister Erik Lierenfeld heraus: "Ein großartiger Erfolg", sagte er bei der Fünf-Jahres-Feier.

Auch am vergangenen Wochenende war die "Piwipp" dank des schönen Wetters wieder gut besucht. Das klappt dank der ausgebildeten Schiffsführer und der ehrenamtlichen Fährhelfer sehr gut, auch wenn der Platz für die kostenlos mitzuführenden Räder mitunter eng wird. Und so nutzen einige Besucher wie Elena Reiter (66) die Gelegenheit, eine ausgiebige Radtour "rund um den Rhein" zu machen: "Wir sind in Stürzelberg gestartet, auf dem Rheindeich bis Zons gefahren, wo wir eine Pause in der schönen Altstadt gemacht haben, um dann bis Rheinfeld zu radeln", erklärt sie, während sie in der Sonne wartet, bis die "Piwipp" anlegt. Ihre Enkelin Julia (12) freut sich schon, in Monheim ein Eis zu essen: "Dann holt uns Papa aber mit dem Auto und dem Anhänger ab", stellt sie klar heraus, dass sie bei der Rückfahrt nicht strampeln will.

Wer mit der "Piwipp" fahren möchte, kann das bis 14. Oktober samstags, sonn- und feiertags von 10.30 Uhr bis 18 Uhr von der Anlegestelle am "Haus Piwipp" machen.

Die NGZ verlost zwei Mal zehn beliebig einzusetzende Überfahrt-Karen mit dem Schiff des Vereins "Piwipper Böötchen": Wer gewinnen möchte, kann eine E-Mail mit dem Stichwort "Piwipp" und seiner Telefonnummer an aktion@ngz-online.de schicken. Die Gewinner werden benachrichtigt.

(NGZ)
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