Düsseldorf Hoher Krankenstand in Ministerien

Düsseldorf · Personalausschuss des Landtags befasst sich morgen mit den Ursachen.

Das Gesundheitsministerium und das Wissenschaftsministerium weisen die höchsten Krankenstände aller Resorts der NRW-Landesregierung auf. Das geht aus einem Bericht von NRW-Innenminister Ralf Jäger (SPD) an den Personalausschuss des Düsseldorfer Landtags hervor. Das Gremium befasst sich morgen mit dem Thema.

Demnach lagen die beiden Ministerien 2015 mit einer durchschnittlichen Krankenstandsquote von rund 8,5 Prozent an der Spitze. Der Durchschnitt aller Ressorts lag bei rund 7,3 Prozent. Gegenüber dem Vorjahr hat sich der Krankenstand insgesamt wie auch in den beiden Ministerien leicht verschlechtert. Insgesamt fielen 2015 quer durch alle Regierungsressorts über 94.000 Krankheitstage an.

In den nachgeordneten Landesbehörden war die Lage mit über 2,6 Millionen Krankheitstagen und einer Krankenquote von rund 7,8 Prozent noch etwas kritischer. Hier schnitt ausgerechnet das Arbeitsministerium mit über elf Prozent Krankenstand am schlechtesten ab - und die Behörden des Wissenschaftsministeriums mit rund 4,6 Prozent dieses Mal am besten.

Beamte im höheren Dienst erfreuen sich in NRW im Vergleich mit allen anderen Landesbeschäftigten der besten Gesundheit. Demnach meldeten sich 2015 weniger als vier Prozent der Beamten der höchsten Laufbahngruppe krank. Damit waren sie gesünder als alle anderen Beamten und als die Tarifbeschäftigten. Die Tarifbeschäftigten hatten mit über zwölf Prozent die schlechteste Krankenstandsquote.

Aufgrund des zunehmenden Alters der Landesbeschäftigten seien in Zukunft höhere Krankenstände mit mehr langfristigen Erkrankungen zu erwarten, heißt es. Dies sei aber ein allgemeiner Trend.

Die Gesundheitsberichte der großen deutschen Krankenkassen bestätigten, dass die Fehlzeiten in den vergangenen zehn Jahren um mehr als ein Drittel gestiegen seien. Dabei sei insbesondere eine deutliche Zunahme psychisch bedingter Erkrankungen zu verzeichnen. Dies werde unter anderem der Digitalisierung der Arbeitswelt zugeschrieben. Betriebliches Gesundheitsmanagement könne dem kaum entgegenwirken, so die Landesregierung.

Insgesamt lag die Krankenquote aller Landesbeschäftigten 2015 im Durchschnitt bei 7,8 Prozent. Damit war sie leicht über dem Vorjahreswert (7,5 Prozent) und deutlich höher als bei den Versicherten der gesetzlichen Krankenversicherungen. Hier lag die Quote bei 6,5 Prozent.

(dpa)
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