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Goch Hungerlohn für Flechterin von Adventskränzen

Goch · Eine Polin ist in Goch in einem Blumengroßhandel ausgebeutet worden. Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) hat jetzt der Frau geholfen, die unter dubiosen Umständen Saisonarbeit verrichten musste.

Goch: Hungerlohn für Flechterin von Adventskränzen
Foto: Karl-Josef Hildenbrand

In der Vorweihnachtszeit müssen in Goch etwa Adventskränze gesteckt werden — und das möglichst billig. Bereits nach einem Monat war die Polin mit ihren Kräften am Ende. Sie habe 290 Stunden im Monat arbeiten müssen — und das an sieben Tagen in der Woche, sagt Sylwia Timm vom DGB-Projekt "Faire Mobilität".

Die Polin war im Internet auf die Jobanzeige einer polnischen Vermittlerin gestoßen. Noch in Polen hatte sie den Dienstleistungsvertrag einer Baufirma unterschrieben, die ein Niederländer dort angemeldet hat. Ihr Gehalt sei in dem Vertrag nicht geregelt gewesen, kurz darauf wurde sie mit einem Bus nach Goch geschafft. "Dort angekommen, verlangte man plötzlich 165 Euro von ihr für ein Zimmer, in dem sie mit fünf weiteren Arbeitern leben sollte", sagt die Gewerkschafterin.

Insgesamt zehn Polen und 30 Rumänen sollen bei dem Großhandel tätig sein. Die ausgebeutete Mitarbeiterin wurde entlassen. Sie bekam 1000 Euro ausgezahlt, abzüglich des Zimmers und Internetkosten in Höhe von 15 Euro, die für einmaliges Nutzen fällig wurden, blieben ihr noch 820 Euro. "Das macht einen Stundenlohn von 2,83 Euro", sagt Timm. Laut DGB ist der konkrete Fall nur die Spitze eines Eisbergs; es würden systematisch Osteuropäer angeworben. Das Hauptzollamt will nun in Goch ermitteln.

(lukr)
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