Düsseldorf In zehn Jahren gibt es kaum noch Informatik-Lehrer

Düsseldorf · Die Digitalisierung schreitet voran, doch gleichzeitig gehen NRW die Informatik-Lehrer aus: Bis 2025 kann nur noch jede vierte Stelle besetzt werden. Das zeigen aktuelle Zahlen des Bildungsforschers Klaus Klemm.

Der Mangel ist damit deutlich dramatischer als bislang angenommen. Bislang schienen in zehn Jahren nur die Hälfte der Informatik-Lehrer-Stellen nicht besetzt werden zu können. Dies hatte Klemm in einer Studie der Telekom-Stiftung nachgewiesen. Darin hatte er 2014 untersucht, wie sich der Lehrer-Bedarf an den weiterführenden Schulen in NRW in den so genannten MINT-Fächern, also Mathe, Informatik, Naturwissenschaften und Technik entwickelt. Ergebnis: Während in Biologie und Mathematik bis 2025 nahezu jede Stelle wieder besetzt werden kann, gibt es in Fächern wie Chemie und Physik große Probleme. Auch Informatik und Technik schnitten schlecht ab. Weil Klemm bei der Berechnung ein Fehler unterlief, korrigierte er nun die Zahlen für die letztgenannten beiden Fächer - die sich so noch mal verschlechterten. Im Fach Technik wird dadurch bis 2025 nur noch jede zehnte Stelle besetzt werden können, bislang war man von jeder fünften Stelle ausgegangen.

Er macht für den Mangel auch die Politik verantwortlich: "Die Tatsache, dass Informatik kein Pflichtfach ist, ist eine Ursache dafür, dass nur wenige junge Menschen Informatik auf Lehramt studieren. Ähnliche Entwicklungen haben wir in den Fächern Latein und Griechisch erlebt, wo die Studentenzahlen auch stark zurückgingen."

(frin)
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