Köln Karnevalisten laden Luschkow aus

Köln · Der Moskauer Ex-Oberbürgermeister sollte im Kölner Zug mitfahren.

Der Kölner Karnevalsverein "Rote Funken" hat den ehemaligen Moskauer Oberbürgermeister und Homosexuellen-Gegner Juri Luschkow erst ein- und dann wieder ausgeladen. "Rote Funken dulden keine Schwulenhasser im Zoch", hieß es gestern in einer Mitteilung auf der Internetseite des närrischen Traditionsvereins.

Die Einladung sei nach einer Kontaktaufnahme einer ehemaligen Mitarbeiterin der Deutschen Außenhandelskammer in Moskau mit dem ehemaligen Oberbürgermeister der Stadt Köln, Fritz Schramma (CDU), ausgesprochen worden. Nachdem bekannt wurde, wer eingeladen werden sollte, sei in Abstimmung mit Schramma klargestellt worden, dass eine Teilnahme von Luschkow auf dem Wagen der Roten Funken nicht in Betracht kommt, heißt es in der Mitteilung weiter. Der Präsident der Roten Funken, Heinz-Günther Hunold, lehne "jegliche Form der Ausgrenzung von Homosexuellen" ab. Es sei aber nicht ungewöhnlich, dass auf Wunsch der Politik und der Wirtschaft Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens zur Teilnahme am Zug eingeladen werden. In Zukunft werde man sich die Mühe machen müssen, diese Wünsche kritischer zu begutachten.

Im Kölner "Express" hatte sich der Grünen-Abgeordnete Volker Beck zu Wort gemeldet. "In Köln hat ein Herr Luschkow nichts zu suchen, Minderheitenfeindlichkeit hat hier keinen Platz", sagte Beck. Unterstützung bekam Beck vom Vorsitzenden der FDP im EU-Parlament, Alexander Graf Lambsdorff: "Köln ist die Stadt der Toleranz. Herr Luschkow ein Bürgermeister der Intoleranz."

(dpa)
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