Düsseldorf Klare Absage an einheitliche Elternvertretung

Düsseldorf · Auf der ersten Elternkonferenz in NRW ist der schulpolitische Vorstoß von Rot-Grün für eine einheitliche Elternvertretung auf Widerstand gestoßen. Ulrich Meier (Stadtschulpflegschaft Bonn) sagte, durchgewählte Elternschaften seien "abgehoben von der Basis". Er machte sich stattdessen für die Bildung einer Vollversammlung der Stadt- und Kreisschulpflegschaften stark, die auf Landesebene ihr Gewicht einbringen und dem Informationsaustausch dienen solle. Am deutlichsten formulierte Jutta Löchner (Landeselternschaft Gymnasien) den Widerstand: "Die Landesregierung will eine durchgewählte Elternschaft. Dagegen wehren wir uns." Ein solches Gremium sei "viel zu nah dran an der Regierung", um seiner Aufgabe gerecht zu werden, die Politik kritisch zu begleiten. Zwar gebe es in zahlreichen Bundesländern bereits solche Vertretungen, doch eine Abfrage habe ergeben, dass dort der Wunsch groß sei, wieder zu unabhängigen Elternverbänden zurückzukehren, so Löchner in der vom Schulausschuss des Landtags einberufenen Elternkonferenz. Der Anlass war eine Resolution aller im Parlament vertretenen Parteien für mehr Partizipation der Eltern am schulischen Geschehen. NRW-Schulministerin Sylvia Löhrmann (Grüne) sprach vor etwa 40 Elternvertretern von einer Premiere und verwies darauf, dass schulische Mitsprache ein verbrieftes Recht sei.

Manche Teilnehmer wunderten sich allerdings, dass trotz der Landtagsresolution vom vorigen Jahr bislang kaum etwas geschehen sei für mehr Information und Qualifizierung der Elternvertreter. Löchner wiederum klagte darüber, dass die Forderung an die Verwaltung nach E-Mail-Zugang zu den Elternvertretungen jeder Schule bislang ignoriert worden sei. "Das ist so, als würden Sie jemandem die Nutzung des Gartens erlauben, aber den Zugang verwehren."

(hüw)
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