Krefeld Krefeld prüft Radikal-Sparpaket

Krefeld · Unter anderem wird über den Verkauf von Straßennamen diskutiert.

Der Krefelder Verwaltungsvorstand um Oberbürgermeister Gregor Kathstede (CDU) hat neue Sparvorschläge erstellt, die weit über bisher bekannt gewordene Haushaltsrettungsversuche hinausgehen. Sie dokumentieren Krefelds finanzielle Misere drastischer als frühere Konzepte - selbst eine erneute Abschaltung der 29 000 Straßenlaternen, die 2012 erst nachts abgeschaltet, nach Protesten wenige Wochen danach jedoch wieder angeschaltet wurden, bringt die Verwaltung nun wieder in die Diskussion. In einem internen Arbeitskreis werden "Gebühren für Hausnummern" und das "Verkaufen von Straßennamen" vorgeschlagen - konkreter wird es in diesem Punkt allerdings nicht; wie auf diese Art Erträge in den städtischen Haushalt fließen sollen, bleibt vorerst unklar.

Die Krefelder Verwaltung bestätigte gestern, dass die Sparlisten intern der Stadt erstellt worden sind. "Es kommt alles auf den Prüfstand, es gibt keine Tabus, weder auf der Ertrags- noch auf der Aufwandsseite", teilte der Krefelder Stadtsprecher Timo Bauermeister mit. Er betonte, dass es sich vorerst um Prüfvorschläge handele, dass deshalb die Ideen zunächst intern blieben.

Insgesamt finden sich auf einer Liste 100 Sparmaßnahmen. Am deutlichsten würden durch die Pläne Hauseigentümer und Unternehmen getroffen: So ist eine Erhöhung der Grundsteuer B von 475 auf 532 Prozentpunkte angedacht, deutlich mehr als die bisher öffentlich diskutierten 520 Punkte. Die Gewerbesteuer soll von 440 auf 479 Prozentpunkte angehoben werden; bisher waren 460 Punkte in der Diskussion.

Weiter denkt der Verwaltungsvorstand über Beitragserhöhungen für Kitas und den Schul-Ganztag, den Verkauf des Fußballstadions Grotenburg, des König-Palastes, des Seidenweberhauses und städtischer Fußballplätze in lukrativer Lage nach. Auch die Schließung der Werner-Rittberger-Eishalle ist angedacht.

Die Sparmaßnahmen sind dringend nötig, wie die Entwicklungen zeigen: 2013 wollte Krefeld 16,064 Millionen Euro im Haushalt einsparen; nur ein Fünftel dieser Summe wurde mit den beschlossenen Haushaltsmaßnahmen tatsächlich gespart, nämlich 3,215 Millionen Euro.

(RP)
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