Bilanz des Jahres 2014 366 geheime Atomtransporte in NRW

Düsseldorf · Im Jahresdurchschnitt fuhr 2014 täglich ein geheimer Atomtransport durch NRW. Das ergibt sich aus noch unveröffentlichten Antworten des Wirtschafts- und des Arbeitsministeriums in Nordrhein-Westfalen auf Anfragen der Piratenpartei.

Die NRW-Atomanlagen
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Bundesweit finden jährlich über 1000 Atomtransporte statt. Die Bevölkerung erfährt in der Regel nichts davon, weil die Behörden die Termine und Routen der riskanten Transporte aus Angst vor Terroristen und Atomkraftgegnern geheim halten. Meist kommt die strahlende Fracht per Schiff in den Hamburger oder Duisburger Hafen und wird von dort auf der Autobahn oder über die Schiene verteilt.

Im Vergleich zum Vorjahr gingen die Transporte in NRW um etwa ein Drittel zurück. Aus früheren Landtagsdokumenten ergibt sich, dass 2013 noch 542 Transporte in NRW stattfanden. Hanns-Jörg Rohwedder (Piraten) fordert mehr Transparenz: "Die Durchführung und die Kontrollen von Atomtransporten sind in NRW noch weniger zu durchschauen als in anderen Bundesländern."

Die lange Suche nach einem Atommüllendlager
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Foto: dpa

Selbst Feuerwehren und Rettungsorganisationen seien vorab nicht über die Routen informiert. Rohwedder sieht darin ein Sicherheitsrisiko: "Die Geheimniskrämerei verhindert, dass Hilfskräfte bei einem Atomtransport-Unfall schnell eingreifen können."

(RP)
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