NRW Arbeitsminister startet Tour für mehr Ausbildungsplätze

Düsseldorf · Nordrhein-Westfalens Arbeitsminister Guntram Schneider (SPD) will mit Nachdruck für mehr Ausbildungsplätze werben. Am Montag startet er in Bielefeld eine landesweite Tour bei allen Industrie- und Handelskammern (IHK). Anlass sind rückläufige Lehrstellenangebote und eine zunehmende Zahl von unversorgten Bewerbern.

Umfrage 2011: Diese Berufe interessieren Schüler
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Zum September 2013 waren 6327 Jugendliche laut Agentur für Arbeit leer ausgegangen. Schneider sagte der dpa in Düsseldorf, mehr Ausbildungsplätze seien "das A und O", auch um den zunehmenden Fachkräftemangel in den Griff zu bekommen.

Der Deutsche Gewerkschaftsbund hatte Ende 2013 kritisiert, dass nur 24 Prozent der Unternehmen in NRW ausbildeten. Der DGB fordert eine Umlage, die nicht-ausbildende Betriebe zahlen sollen und mit denen Unternehmen gefördert werden, die Lehrstellen anbieten. Die Landesvereinigung der Unternehmensverbände hält das für unnötig und befürchtet einen enormen bürokratischen Aufwand. Unter den Firmen mit mehr als 50 Beschäftigten bildeten 90 Prozent aus.

2012 hatte das Land in Abstimmung mit der Wirtschaft das Programm "Kein Abschluss ohne Anschluss" (KAoA) eingeführt, das einen möglichst reibungslosen Übergang von Schule in Berufswelt oder ins Studium ermöglichen soll. Bereits ab der achten Klasse werden Schüler intensiv in ihrer Berufsorientierung unterstützt. Was zunächst in sieben Kommunen und Kreisen begann, soll bis zum Schuljahr 2018/19 landesweit und flächendeckend eingeführt sein. Aktuell profitieren laut Ministerium rund 70 000 Schüler vom KAoA, zum kommenden Schuljahr sollen es 105 000 Jugendliche sein.

(lnw)
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