Vorsitzender der NRW-CDU Laschet lässt Uni bei "Noten-Affäre" im Unklaren
Düsseldorf · Der Vorsitzende der NRW-CDU, Armin Laschet, hat die RWTH Aachen nach deren Darstellung über Einzelheiten seiner "Noten-Affäre" im Unklaren gelassen. Das geht aus einem Bericht der Hochschule an das Wissenschaftsministerium hervor, der gestern dem Fachausschuss des Düsseldorfer Landtags zuging.
Demnach hat Laschet der RWTH als damaliger Lehrbeauftragter eines Europa-Masterstudiengangs nicht ausdrücklich erklärt, wie er 35 Noten für nur 28 Klausurteilnehmer vergeben konnte. Bei der Rekonstruktion der Noten für die verloren gegangenen Klausuren seiner Studierenden hätte er auch keine mündliche Mitarbeit bewerten dürfen, stellte die Hochschule fest.
Das Ministerium als Rechtsaufsicht über die Hochschule sieht aber weiterhin keinen Anlass zum Einschreiten. Die Hochschule beantwortete 64 Fragen, die bei einer Beratung im Juni noch offen geblieben waren. Dabei sind Merkwürdigkeiten und Besonderheiten zutage getreten. Laschet hatte angegeben, er habe Noten aus persönlichen Notizen rekonstruiert und darin auch mündliche Beteiligung einfließen lassen. Dass er dies auch in früheren Seminaren schon getan habe, habe er "nicht gegenüber der Hochschule transparent gemacht", hieß es.