AfD legt in NRW zu Die Politik in NRW muss runter von der Bremse

Meinung | Düsseldorf · Eine aktuelle Umfrage sieht die AfD als drittstärkste Kraft in NRW, für Rot-Grün sieht es schlecht aus. Denen, die jetzt noch etwas bewegen wollen, läuft die Zeit davon.

 Kann sich über den stärksten Zuwachs im NRW-Trend freuen: Der nordrhein-westfälischen AfD-Vorsitzende Marcus Pretzell hier mit AfD-Chefin Frauke Petry.

Kann sich über den stärksten Zuwachs im NRW-Trend freuen: Der nordrhein-westfälischen AfD-Vorsitzende Marcus Pretzell hier mit AfD-Chefin Frauke Petry.

Foto: dpa, jst tba

In der Politik gibt es kaum eine Ressource, deren wahrer Wert von denen, die Verantwortung tragen, derart krass unterschätzt wird wie Zeit. Regiert wird, als habe man alle Zeit der Welt. Opponiert wird, als werde die Zeit irgendwie schon zeigen, wer am Ende recht hat.

Nirgendwo in Deutschland wird diese krasse Fehleinschätzung derart deutlich sichtbar wie in Nordrhein-Westfalen, dem Schlusslicht beim Wirtschaftswachstum, dem Spitzenreiter bei der Zunahme der Kinderarmut, dem Land mit einem miserablen Arbeitsmarkt für Alleinerziehende und einer vernachlässigten Gründerszene. Vertane Zeit, wohin man blickt.

Ein Jahr vor der nächsten Landtagswahl zeichnet sich in den Umfragen immer deutlicher ab, dass die Zeit für Rot-Grün in NRW ablaufen könnte. Denen, die jetzt noch etwas bewegen wollen, läuft sie definitiv davon.

Der Erfolg der AfD wird mit wachsender Wahrscheinlichkeit dazu führen, dass sich SPD und CDU im Mai 2017 in einer großen Koalition wiederfinden — eine Aussicht, die wenig Jubel hervorruft, zumal bei den betroffenen Parteien, deren Profil darunter noch mehr leiden würde. Für sie ist es höchste Zeit, sich Gedanken zu machen, was jetzt noch getan werden kann.

(bew)
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