Eröffnung der Spargelsaison Dieser Schuss der Jäger ging nach hinten los
Meinung | Düsseldorf · Die Eröffnung der Spargelsaison in Nordrhein-Westfalen ist am Donnerstag kräftig verhagelt worden. Allerdings nicht vom Wetter, sondern von den Jägern, die gegen das neue Jagdgesetz demonstrieren wollten. Doch der Versuch, den Termin für eigene Zwecke missbrauchen zu wollen, ging gründlich daneben.
Die Jäger wollten die traditionelle Veranstaltung, zu der NRW-Verbraucherschutzminister Johannes Remmel (Grüne) im westfälischen Werne erwartet wurde, für eigene Zwecke umfunktionieren und einmal gegen das von Remmel in die Wege geleitete neue Jagdgesetz demonstrieren. Doch das schmeckte den Verantwortlichen für die Eröffnung der Spargelsaison ganz und gar nicht . Deshalb sagten sie Veranstaltung kurzerhand ab.
Verstehen kann man diesen Schritt durchaus, denn beide Dinge - Spargel und Jagdgesetz - haben nichts miteinander zu tun. Es ist ja auch nicht so, als ob sich die Jäger nicht schon längst deutlich zu Wortgemeldet hätten. Sie haben auf mehreren Regionalkundgebungen lautstark ihren Unmut bekundet. Erst kürzlich haben sich tausende von Jägern und Sympathisanten vor dem Düsseldorfer Landtag versammelt und die Politik aufgefordert, den umstrittenen Gesetzentwurf (der auch das Verbot enthält, streunende Katzen abzuschießen) zurückzuziehen. "Niemand außer den Grünen will Remmels Jagdgesetz", ist auf der Homepage des Landesjagdverbandes zu lesen.
Dass die Jäger jede Gelegenheit nutzen wollen, um auf ihr Anliegen aufmerksam zu machen, kann man aus ihrer Sicht zwar verstehen. Gleichwohl aber heiligt der Zweck nicht jedes Mittel. Der Versuch, die Spargelsaison für eigene Ziele zu instrumentalisieren, ist gründlich danebengegangen. Und mehr noch: Er dürfte das Gegenteil bewirkt haben. Keine Spur von Solidaritätsbekundungen; statt dessen hagelt es Kritik. Die Jäger haben mit ihrem dreisten Vorgehen ihrem Anliegen einen Bärendienst erwiesen.