Fotos Ein JuLi und ein Junger Alternativer im Duell
Zwei Jungpolitiker, die wenig gemeinsam haben: Moritz Körner, NRW-Chef der Jungen Liberalen, und Sven Tritschler, NRW-Vorsitzender der Jungen Alternative. Bei der RP trafen sie sich zum Streitgespräch.
Moritz Körner wollte sich mit seinem Kollegen von der Jungen Alternative (JA) weniger über Flüchtlinge, sondern über die Inhalte, für die er und die JA stehen, unterhalten. Zum Beispiel: Wie will eine europafeindliche Gruppe europafreundliche, neugierige, junge Menschen vertreten?
Die junge Generation habe ganz viele Schattierungen, argumentierte Tritschler - und Heimat und der Schutz derselbigen und die innere Sicherheit seien da auch Kernthemen.
Außerdem setzen sich Tritschler und die Junge Alternative für G9 an Schulen und gegen Bachelor- und Masterabschlüsse ein. Stattdessen soll es wieder Magister und Diplom geben.
"Sollte man nicht versuchen, das jetzige Bachelor/Master-System zu verbessern, statt alle Pläne wieder umzukehren?", fragte dagegen Moritz Körner.
"Ihr seid europafeindlich, weil ihr das politische europäische Projekt abwickeln wollt", warf der JuLi seinem Gegenüber außerdem vor.
Tritschler wiederum sprach sich für einen besseren Schutz der deutschen Grenzen zum europäischen Ausland aus.
Eine bessere Grenzsicherung hält er nicht für freiheitseinschränkend: "Ich finde es viel schlimmer, wenn täglich Waffen und Terroristen über die Grenze gehen."
Körner glaubt nicht, dass die Grenzen das Problem des Terrorismus' sind. Dieser müsse viel früher bekämpft werden: durch Prävention wie Bildung.
Einwanderern müsse eine Chance gegeben werden, so der Politiker.
"Wir haben jahrzehntelang Geld in Integration gesteckt, ich glaube, das bringt einfach nichts. Wir müssen mehr fordern: erst Leistungen, dann Geld. Wer hier herkommen will, ist Gast", sagte dagegen Tritschler.
Freunde werden die beiden wohl nicht mehr. Aber immerhin haben sie sich der Diskussion gestellt. Das ist keine Selbstverständlichkeit: Außer den Jungen Liberalen wollte sich keine parteipolitische Jungorganisation für ein Treffen mit der Jungen Alternative bereiterklären.